«Diese Show sucht ihresgleichen»

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An der Zuger Seepromenade ist bis Ende Juli das Spektakel Zug Magic zu sehen. Die Technik und die Inszenierungen sind noch aufwendiger als im letzten Jahr. Zudem gibt es viel Lokalkolorit.

  • Die Veranstalter sind bereit für das grosse Spektakel. Bild: Daniel Hegglin (Zug, 1. 7. 2024)
    Die Veranstalter sind bereit für das grosse Spektakel. Bild: Daniel Hegglin (Zug, 1. 7. 2024)

Zug – Noch grösser, noch besser, noch spektakulärer: Die Wasser- und Lichtshow Zug Magic geht nach dem Start im letzten Sommer in eine weitere Runde, und die Köpfe dahinter haben die Messlatte hoch angesetzt. So werden dieses Jahr an der Zuger Seepromenade zwei neue Shows gezeigt: «TikTak – Zytturm unsere Zeitmaschine» und «Legenden». Jeweils von Dienstag bis Sonntag startet um 22 Uhr die 18-minütige Multimediashow. Zuvor werden ab 18 Uhr alle 30 Minuten kurze Wasserspiele zu sehen sein. Zug Magic dauert bis am 31. Juli.

Die Vorbereitungen waren gemäss Daniel Schärer, Präsident von Zug Sports und Organisator, intensiv: «Es war ein Hürdenlauf wegen des Wetters, wir haben einige Nachtschichten geleistet.» Besonders der Wind habe die Installation der Anlage erschwert. Diese Arbeiten seien «wahnsinnig aufwendig und komplex», erklärt Schärer. «Jeder Laserpunkt und jeder Ton müssen aufeinander abgestimmt werden.»

Die Multimediashow funktioniert so: Mit feinsten Wasserstrahlen wird ein sogenannter Hydroscreen produziert, eine Leinwand aus Wasser, die mit Laserstrahlen bespielt wird. Das alles begleitet von Musik. Allein die Anlage im Zugersee kostet laut Daniel Schärer 1,2 Millionen Franken. «Wir haben mehr investiert, unter anderem in die Befestigung», sagt er. Es sei alles sehr sicher, niet- und nagelfest. Zur Erinnerung: Im letzten Sommer hatte ein Sturm die Wasserspielanlage beschädigt. Nach wenigen Tagen konnte die Show aber wieder stattfinden.

«Legenden» aus Rock und Pop

Bessere Technik, eine aufwendigere Inszenierung: Das kostet. Das Budget für Zug Magic liegt gemäss den Organisatoren bei etwas über 500 000 Franken. Die Zuger Kantonalbank konnte als Sponsorin gewonnen werden, auch die Stadt Zug beteiligt sich finanziell. «Wir geben so viel Geld aus, wie wir auftreiben können», sagt Daniel Schärer zu den höheren Kosten. Letztes Jahr belief sich das Budget auf knapp 400 000 Franken.

Die Show «TikTak» ist in Zug produziert worden, beteiligt haben sich lokale Kulturschaffende wie Daniel Christen, Martin Riesen und Luigi Laveglia. Die andere Show, «Legenden», haben die Veranstalter beim «Thuner Wasserzauber» eingekauft. Am Thunersee finden bereits seit 2022 Wasserspiele statt. Bei den «Legenden» handelt es sich um Grössen aus Rock und Pop wie etwa Queen oder AC/DC, wie Daniel Schärer verrät. «TikTak» wird an ungeraden Tagen, «Legenden» an geraden Tagen gezeigt.

Mit dieser Mischung wolle man herausfinden, was die Besucherinnen und Besucher mögen. «Wenn sich zeigt, dass eine lokal produzierte Show auf Anklang stösst, können wir uns vorstellen, künftig etwa ein Casting mit jungen Künstlerinnen und Künstlern aus der Region durchzuführen», kündigt Schärer an. Und er spricht in den höchsten Tönen von der Zuger Eigenproduktion: «Diese Show sucht ihresgleichen. Sie ist komplett neuartig und spektakulär. So etwas gab es noch nicht einmal in den Arabischen Emiraten.»

Über 80 000 Besucherinnen und Besucher haben Schätzungen zufolge letztes Jahr das Spektakel an der Seepromenade in Zug besucht. Damit wurden die Erwartungen übertroffen. Mit der Veranstaltung schaffe man Wertschöpfung für das lokale Gewerbe, betont der Organisator. «Die Menschen essen in den Restaurants, kaufen Getränke und Glace.» Und sie würden die Stadt beleben, zusammenkommen. Es zähle auch das gemeinsame Erlebnis. Daniel Schärer hofft auch heuer auf hohe Besucherzahlen, Prognosen seien aber sehr schwierig.

Es sollen weniger mit dem Auto anreisen

Die Zuschauerinnen und Zuschauer kommen nicht nur aus Zug und der Region, wie die Organisatoren letztes Jahr festgestellt haben. Noch würden zu viele mit dem Auto anreisen, sagte Schärer im letzten Sommer gegenüber unserer Zeitung. Somit war der ökologische Fussabdruck der eigentlich nachhaltig konzipierten Veranstaltung dann doch grösser. Hat man dagegen Massnahmen ergriffen? «Wir promoten auf den Flyern und online den öffentlichen Verkehr», sagt der Organisator dazu.

Nach dem erfolgreichen Testlauf am Montagabend und dem offiziellen Start am Dienstagabend ist Daniel Schärer zusammen mit seinem Team parat für einen Monat Zug Magic. Er erklärt: «2023 war ein Test, jetzt geht es zur Sache, wir freuen uns sehr.» (Text von Rahel Hug)