Eine Art «Liebesprojekt»
Dies & Das
Geschichte und Kultur der Stadt Zug werden im neuen Buch «Zug. Der Stadtführer» umfassend beleuchtet. Das Werk ist ein Projekt der Bürgergemeinde der Stadt Zug.
Zug – «Das farbenfrohe Panoptikum beleuchtet facettenreich Geschichte und Kultur der Stadt Zug. Es bündelt Beiträge zur Stadtgeschichte, zur Gemeindeaufteilung von 1874 und zu den Quartieren mitsamt ihren bedeutenden Gebäuden, Plätzen, Bräuchen, Brunnen und Kunstwerken», freut sich Bauforscherin und Kunsthistorikerin Brigitte Moser am Mittwochabend im voll besetzten Casino Zug.
Anlässlich der Vernissage der Publikation «Zug. Der Stadtführer», einem Projekt der Bürgergemeinde der Stadt Zug, lud die federführende Historikerin dazu ein, mit dem attraktiv gestalteten und reich bebilderten Werk auf reizvollen Rundgängen «die Perle am See» zu entdecken. Bürgerpräsidentin Judith Müller und Bürgerrat Othmar Keiser würdigten die grosse Arbeit, die tonal auf den Weg geschickt wurde durch das Blechbläserquintett der Stadtmusik Zug mit Michael Gnos, Philipp Wetter, Adrian Theiler, Ralph Rüssli und Beat Ritzmann.
Geschichte aufflackern lassen
An der Vernissage «spazierte» Moser zusammen mit Nik Hartmann anhand von im Buch porträtierten Objekten durch die Stadt und stellte das Projekt vor. Moser betonte im Gespräch mit dieser Zeitung: «Beim Buch handelt es sich um einen kulturgeschichtlichen Stadtführer. Die Liebe zur Stadt Zug, ihre reiche Kulturgeschichte und das noch Fehlen eines umfassenden Führers dieser Art haben mich zur Initiierung dieses Buches bewogen. Die Bürgergemeinde der Stadt Zug, Wahrerin der Heimatverbundenheit, hat das Projekt begleitet und getragen.»
Als Bauforscherin und Kunsthistorikerin interessiere sie die Kulturgeschichte, das, was wir Menschen schafften und das, was als unsere Spuren sichtbar blieben. «So sind Gebäude, Plätze, Kunstwerke, Bräuche und so weiter sichtbare Zeitzeugen. Sie erzählen unsere eigene Geschichte. Diese Geschichte zumindest punktuell aufflackern zu lassen und sie für alle zugänglich zu machen, war mein Ansinnen.» Denn man sehe nur, was man wisse, wie Goethe sagte. Und wenn wir die Vergangenheit kennten, könnten wir die Gegenwart verstehen und die Zukunft sinnhaft gestalten.
Als Projektleiterin und Redaktorin erarbeitete Moser das Konzept und stellte auch das Team zusammen: «An der Publikation haben ausschliesslich Fachautorinnen und -autoren mitgewirkt, die fundierte Kenntnisse zur Zuger Geschichte haben sowie in der Vermittlung versiert sind.»
Breit abgestützte Trägerschaft
Die Fotografien stammen aus der Linse der ehemaligen Keystone-Fotografin und Zugerin Alexandra Wey. Gestaltet wurde das Buch von Kobal Grafik, Zug. Einen grossen Dank sprach Moser ihrem Team und der breit abgestützten Trägerschaft aus, die dieses umfassende Werk erst möglich machten. Der Stadtführer ist thematisch breit gefächert. In kurzen, fundierten und eingängig geschriebenen Beiträgen sowie einer reichen Bebilderung mit zeitgenössischen und historischen Fotografien lädt das Werk zum Schmökern oder sich Vertiefen ein. Zielpublikum sind interessierte Laien, aber auch Fachpersonen, die einen raschen Überblick bekommen möchten. «Speziell könnte der Stadtführer, der ein praktisches Werkzeug zur Vermittlung der Zuger Kulturgeschichte im Feld ist, auch für Schulen oder andere Gruppen interessant sein», so Moser.
Geografisch umfasst der Führer folgende Gebiete/Quartiere und behandelt 154 Objekte: Innere und äussere Altstadt (62 Objekte), Vorstadt und Neustadt (19 Objekte), Loreto und Rosenberg (12 Objekte), Guthirt und Lauried (10 Objekte), LG-Areal, Herti und Ammannsmatt (16 Objekte), St. Michael, Gimenen und Fridbach (17 Objekte), Oberwil (10 Objekte), Zugerberg (8 Objekte).
Literatur
Zug. Der Stadtführer. Herausgeberin: Bürgergemeinde der Stadt Zug. Zug 2024. ISBN: 978-3-909928-37-8
(Text: Thomas Schaffner)