Kaminski-Kids: Eingeschlossen mit vielen Verdächtigen

Literatur & Gesellschaft

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In ihrem 15. Fall ermitteln die Kaminski-Kids des Zuger Autors Carlo Meier in einem TV-Studio. Agatha Christie lässt grüssen.

  • Die Kaminski-Kids werden in einem TV-Studio eingesperrt. (Buchcover)
    Die Kaminski-Kids werden in einem TV-Studio eingesperrt. (Buchcover)

Zug – Seine Schwäche für die grosse Krimiautorin hat Carlo Meier schon in seinem Buch «Hope Road» angedeutet. Diesmal setzt er ganz auf die Dramaturgie, die schon Christie lieb und teuer war: ein Mord in einer in sich geschlossenen Lokalität, welche wiederum eine überschaubare Zahl von Verdächtigen zulässt, die nach und nach alle Tatmotive offenbaren. Und einer von ihnen ist es dann gewesen, was am Ende enthüllt wird. Wobei es dann mit dem Mord nicht ganz so schlimm ist. Zum Glück, denn schliesslich ermitteln hier nicht Hercule Poirot oder Miss Marple, sondern die Kaminski-Kids Simon, Debora und Raffi, unterstützt von ihrem Opa und ihrem Collie Zwockel.

Die Türen gehen zu

Die Kaminski-Kids sind die Helden einer erfolgreichen Kinderkrimi-Reihe, in der bereits der 15. Band erscheint. Nachdem in den letzten Bänden eher ernste Themen wie Armut in der Dritten Welt oder Cybermobbing im Zentrum standen, geht es diesmal in die lockere Welt der TV-Unterhaltung.

Die Kids machen eine Führung in einem TV-Studio mit und können dem Dreh einer Krimiszene beiwohnen. Noch aufregender wird es, als einer der Schauspieler plötzlich regungslos am Boden liegt. Und sich dann wegen eines Brandalarms die elektronischen Türen der Studioräumlichkeiten schliessen.

Von der Aussenwelt abgeschottet und im Halbdunkel von Notbeleuchtung und Kerzen versuchen die Kids herauszufinden, wer der Täter sein könnte. Kandidaten gibt es viele: zwei Leute, welche die Rolle, die das Opfer spielte, selber kriegen wollen, eine abgeblitzte Schöne, jemand, der dem Opfer Geld schuldet, ein anderer, der mit ihm gestritten hat, oder ein Mann, der sich für den Unfalltod seiner Frau rächen wollte.

Gefährliche Situationen

Am Ende lösen die Kids den Fall, wobei ihnen das gute Gehör ihres fast blinden Opas hilft. Und natürlich geraten sie in gefährliche Situationen. Nebenbei muss sich Debora eines zudringlichen Jungen erwehren, was sie auch vor eine menschliche Herausforderung stellt.

Wie immer schreibt Carlo Meier in einer kindgerechten Art, in der auch Vereinfachungen und eher typologisierte Figuren gerechtfertigt sind. (ARE)

Carlo Meier: Die Kaminski-Kids: Im Kölner Verlies. Brunnen, 162 Seiten, Fr. 19.80.