Hier gehts drunter und drüber
Theater & Tanz
Die Theaterlüüt landen mit dem Lustspiel «Au das no» einen Volltreffer. Das Publikum lacht und klatscht auf offener Szene.
Rotkreuz – Die Theaterlüüt Risch-Rotkreuz bringen mit dem Lustspiel «Au das no» von Ronny Sunters in drei Akten ein Stück auf die Bühne, das an unvorhergesehenen Turbulenzen kaum mehr zu überbieten ist. Unter der Regie von Hanni Eigel geht im heruntergekommenen Hotel del Lago im Tessin alles drunter und drüber.
Die Hotelangestellten haben infolge Wasserschäden alle Hände voll zu tun, um das einzig einigermassen bewohnbare Zimmer 9 herzurichten. Als der zwielichtige Makler Martin Schock (Roli Ernst) einzieht und mit dem Geschäftsmann Leo Steiner (Alex Holubetz) einen vermeintlich guten Deal abschliesst, ahnt er noch nicht, dass er sein Zimmer mit anderen Gästen teilen muss. Alberto Cavallo (Peter Loetscher), der seine Rolle als Portier mit italienischem Akzent überragend spielt, ist andauernd im Stress. Ihm obliegt es, die ebenfalls im Zimmer 9 einquartierten Klosteranwärter Martin Nägeli alias Bleibtreu (Nino Fiannaca) und dessen ebenfalls eingetroffene Ex-Freundin Annemarie Keusch (Pamela Haas) aneinander vorbeizuschleusen. Doch damit noch nicht genug. Martin Schock, der beim Escort-Service eine Dame in Schwarz-Weiss für ein Schäferstündchen bestellt hat, reibt sich verwundert die Augen, als Schwester Margrit (Cécile Arnosti) vom Kloster Maria Hilf in ihrem schwarz-weissen Ordensgewand aufkreuzt.
Die Verwirrung ist gross, als sie kundtut, dass sie auf der Suche nach ihrem Schäfchen Martin sei. Gemeint ist natürlich Martin Nägeli, was Martin Schock aber nicht weiss. Portier Alberto Cavalli, der das Wort Schäfchen hört, schreitet rigoros ein. Er gibt der Ordensschwester zu verstehen: «Im Hotel del Lago werden keine Haustiere geduldet.» Es stellt sich die Frage, ob Martin Nägeli ins Kloster eintritt oder ob er dem Charme seiner Ex erliegt, die ihn unbedingt zurückhaben will. Ins angerichtete Chaos passen auch die skurrilen Auftritte der Putzfrau Maria Presto, die das Publikum mit unkonventionellen Bemerkungen und Aktionen zum Lachen bringt.
Tolle Leistungen aller Beteiligten
Weniger zu lachen hat der Makler Martin Schock, als seine vor Eifersucht und Enttäuschung schier platzende Ehefrau Miriam (Trix Anderhub) plötzlich vor ihm steht. Sie bezichtigt ihren Mann der Untreue und sagt vor Wut schäumend: «Ich lasse mich auf der Stelle scheiden.» Das Ehepaar Hans und Silvia Keusch (Jonas Morach und Pia Holubetz) und das Hotelierpaar Peter und Madelaine Feller (Gilbert Gradinger und Sonja Hensler) nehmen Nebenrollen ein, die das ganze Lustspiel gekonnt abrunden. Dass das Stück mit einem weiteren gravierenden Eklat und mit dem Ausruf «Au das no» endet, versteht sich beinahe von selbst.
Effektvolle Mimik und Gestik
Zu erwähnen ist, dass alle Schauspieler der Theaterlüüt Risch-Rotkreuz durch ihre Mimik und Gestik zu gefallen vermögen. Dass das an und für sich banale Lustspiel das Publikum zu verzücken vermag, ist nicht zuletzt ihr Verdienst. Ein grosses Lob verdienen auch die Regisseurin Hanni Eigel, das Bühnenbauerteam unter der Leitung von Josef Vogel und alle Mitwirkenden hinter den Kulissen. (Martin Mühlebach)
HinweisWeitere Aufführungen des Lustspiels «Au das no!» im Zentrum Dorfmatt, Dienstag, 21. April, 20 Uhr, Mittwoch, 22. April, 20 Uhr, Freitag, 24. April, 20 Uhr, Samstag, 25. April, 20 Uhr. Vorverkauf: www.theater-rotkreuz.ch oder Drogerie Schilliger, Rotkreuz, Telefon 041 790 11 14.