Sie rühren die Werbetrommel für die Schweizer Armee

Musik

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Das Militärspiel der Territorialregion 3 zündet ein musikalisches Feuerwerk und will damit Brücken zur Zivilbevölkerung schlagen.

  • Sie stehen zwar in Reih und Glied, doch die Militär­tambouren setzen auch auf Showeffekte. (Bild Stefan Kaiser)
    Sie stehen zwar in Reih und Glied, doch die Militär­tambouren setzen auch auf Showeffekte. (Bild Stefan Kaiser)

Cham – «Still gestanden», hiess es am Montagabend im Lorzensaal nicht. Und das, obwohl mit dem Militärspiel der Territorialregion 3 Soldaten auf der Bühne standen. Die Militärmusik absolviert derzeit ihren Wiederholungskurs in Bern. In der Einladung von Divisionär Marco Cantieri war zu lesen: «Militärmusiker sind Brückenbauer, unverzichtbare Botschafter unserer Milizarmee.» Diese Worte bestätigten sich. Den mit Hingabe spielenden Musikern gelang es auf Anhieb, das Publikum im voll besetzten Saal zu begeistern.

Nach dem Schweizerpsalm von Alberich Zwyssig bot das Militärspiel der Territorialregion 3 unter der Direktion von Wachtmeister Luca Frischknecht und Leutnant Niklaus Bangerter ein abwechslungsreiches Konzert, das keine Wünsche offen liess. Gefühlvoll interpretierte Passagen in der «Romantischen Ouvertüre» von Stephan Jaeggi und das von den Instrumenten beinahe gesungene «Chanson Treyvaux» von Max Bielmann wirkten ebenso wie das von Gion Andrea Casanova vertonte Gebet «Salidada».

Besondere Erwähnung verdient die Wiedergabe von der Vertonung des Bergsturzes von «Derborence» von John Golland, wo die von einem Alphorn musikalisch gezeichnete heile Bergwelt von den zu Tal krachenden Felsblöcken jäh zerstört wird. Das Publikum spendete nach jedem Stück tosenden Applaus, der nach dem abschliessenden Marsch der Ter Reg 3 fast nicht mehr enden wollte.

Zwei Zuger mit dabei

Mit Dave Schnurrenberger aus Hünenberg und Peter Arnold aus Rotkreuz sind im aus 39 Musikern bestehenden Spiel der Territorialregion 3 auch zwei Zuger vertreten. Sie strahlten nach dem gelungenen Auftritt und sagten unisono: «Uns macht es richtig Spass, sozusagen ein Heimspiel austragen zu dürfen. Das Wissen, dass viele Bekannte und Freunde im akustisch ausgezeichneten Lorzensaal sassen, hat uns zusätzlich motiviert. Die harte dreiwöchige Proberei hat sich gelohnt.» Diese Meinung vertrat auch Konzertbesucher Peter Wüthrich aus Cham. Er sagte: «Diese Militärmusik hat meine kühnsten Erwartungen übertroffen.»

Virtuose Tambouren

Die Tambouren unter der Leitung von Wachtmeister Thomas Marty überzeugten bei ihren Auftritten mit unheimlicher Präzision und Virtuosität. Mit dem feurigen «Amarone» von Adrian Zimmermann und Thomas Marty fuhren sie dem Publikum gleichermassen in die Glieder, wie es der gleichnamige Spitzenwein zu tun pflegt. Und mit den eingestreuten Showeffekten beim «Beat Battle» von Lionel Renaud bewiesen die Tambouren, dass ihnen das Trommeln richtig Spass macht.

Oberleutnant Mathias Brandenberger und Leutnant Sandro Meier, unter deren Leitung der Event stand, verrieten: «Um Militärmusikerin oder Militärmusiker werden zu können, müssen die Interessenten im Rahmen der Rekrutierung eine Fachprüfung bestehen. Jedes Jahr werden rund 240 Musiker aufgenommen, die in drei Rekrutenspielen ausgebildet werden.» Der Zuger Landammann, Regierungsrat Beat Villiger, der kurz vor dem Programmende das Mikrofon ergriff, betonte: «Die Territorialregion 3 der Armee steht uns Zugern im Katastrophenfall hilfsbereit zur Seite. Viel lieber ist mir, wenn wir ihren Einsatz nicht benötigen und sie uns statt schwere Maschinen ihre Militärmusik vorbeischicken.» (Martin Mühlebach)

Hinweis
Weiteres Konzert des Militärspiels Territorialregion 3: Heute Abend, 19.30 Uhr, Mythen-Forum Schwyz, Eintritt frei.