Mehrdeutiges Motto in Alosen
Brauchtum & Geschichte
Am Samstag wurde die höchstgelegene Fasnacht im Kanton Zug offiziell mit dem Motto «Ä grossi Röhrä» eröffnet.
Alosen – Zum Start der 115. Alösler Fasnacht traf man sich im dorfeigenen Mehrzweckgebäude zum Apéro. Feierlich gekleidet: Die sieben Männer des Vorstands der Fasnachtsgesellschaft mit ihrem Frack und auffallendem farbigem Stoff am Kragen sowie die zwei Ehrendamen im neuen Look. Stolz präsentierten die Fasnächtler die neu erstellten «Ehrendamen-Gwändli» an ihren zwei Ehrendamen Annika Rogenmoser und Louann Iten.
Nach dem Apéro machte sich dann der ganze Tross aus Tirolern mit Tambouren, Guggenmusik, Legoren sowie zahlreichen Besuchern und Gästen auf den Weg zum eigentlichen Fasnachtplatz. Dort gab die Guggenmusik F’Ägerer ihr Bestes, und auch die Tiroler liessen ihren Rollengurt erklingen zur lüpfiger Ländlermusik von Markus Nussbaumer, Daniel Meier und Herbi Iten am Bass.
Danach spitzten alle die Ohren, als Präsident Roman Meier das Mikrofon ergriff und alle Fasnächtlerinnen und Fasnächtler in typischer Alösler Reimform begrüsste. Die neuen Ehrendamen wurden ebenfalls in witziger Versform vorgestellt, ehe sie das diesjährige Motto enthüllten. «Ä grossi Röhrä» sagt vermeintlich viel aus über die beiden. Doch die Alösler spielen mit ihrem Motto auf den geplanten Tunnel und die Umfahrung Ägeri an.
«Diebespaar» in Österreich
Bruno Meier, Spielleiter der Alösler Fasnacht, witzelte ausserdem über den sogenannten «Schwyzer» und dessen Frau, ehe sich der Ton der Lautsprecheranlage verabschiedete. Mit lauter Stimme, oder eben «Ä grossi Röhrä» habend, verriet er das erste «Müschterli» der lustigen Anekdoten, die zur Fasnacht Alosen gehören.
Zwei Alösler, die in Österreich an der Tankstelle zwar das «Pickerl» lösten, jedoch vergassen, das Benzin zu bezahlen, seien ein eingespieltes Diebespaar. «Das isch jetzt zimmli tüür, will das under Diebstahl gad, also passid uf, will zmitzt under üs nämli ä Räuber stahd», ulkte der Spielleiter über die beiden Dorfbewohner. «Ä grossi Röhrä» im Sinne eines vorlauten Mundwerks ist ebenfalls ein immer wiederkehrendes Futter für die Fasnächtler im Alosen. Man darf gespannt sein, was am Güdelmontag wieder alles aufgedeckt wird.
Mit grosser Vorfreude kündete Roman Meier anschliessend den Film der letztjährigen Fasnacht in der Halle von Hans Nussbaumer Elementbau an und versprach auch im Anschluss daran gute Unterhaltung dank dem Ländlertrio Etzelbuebä. Und wer sich dann auf den Heimweg machen wollte, sollte die Bar in der Garage Meier nicht vergessen – damit seine Röhre nicht austrocknet. Nach diesem Abend dürfte manch eine Röhre gestern Sonntag etwas kleiner gewesen sein. (Text von Kilian Meier)