Kulturblick Schule: Nicole Friedman, Kulturmanagerin und Pädagogin

Vermittlung

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Kulturblick Schule aus dem Zug Kultur Magazin, Ausgabe März 2022, Seite Schulen: Nicole Friedman, Kulturmanagerin und Pädagogin, Zürich

  • Nicole Friedman setzt sich für Tanzvermittlung ein. (Bild PD)
    Nicole Friedman setzt sich für Tanzvermittlung ein. (Bild PD)

Zug – «Die kulturelle Bildung an Schulen ist essenziell und gehört wie Mathematik, Sprachen und Naturwissenschaften in die Lehrpläne. Im Schulalltag soll sie möglichst vielfältig und transdisziplinär praktiziert werden können. Kulturelle Bildung fördert fächerübergreifende Kompetenzen und ist deshalb für die Umsetzung des Lehrplans 21 eine wichtige Voraussetzung. Kinder und Jugendliche werden mit Kultur an der Schule in diversen Lebensbereichen nachhaltig gestärkt und lernen, die Welt aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten.

Im Rahmen des Young Dance Festivals haben letzten Herbst diverse Tanzproduktionen mehr als 20 Schulhäuser im Kanton Zug besucht. Wir haben dabei Schulklassen zu einem Dancewalk auf den Zugerberg eingeladen und den zeitgenössischen Tanz über unterschiedlichste Formate für 60 Schulklassen erlebbar gemacht. Die nächste Ausgabe findet vom 26. September bis 1. Oktober 2022 statt. Das Ziel wird einerseits sein, den Kindern und Jugendlichen die Sparte Tanz über digitale Wege noch attraktiver zu vermitteln. Andererseits möchten wir die Zuger Kulturinstitutionen für analoge Bühnenproduktionen – nach unserer Special Edition 2021 – wieder mit einbeziehen.

Kulturprojekte sollten Themen ansprechen, welche die Schüler:innen aktuell beschäftigen, sie in ihren Emotionen berühren, inspirieren und neue Perspektiven schaffen. Die Voraussetzung dafür ist eine hohe Qualität auf künstlerischer Ebene und eine professionelle Umsetzung. Kulturprojekte funktionieren gut, wenn sie für Schulen leicht zugänglich, im Schulalltag einfach umsetzbar und finanzierbar sind. Natürlich ist es auch wichtig, Lehrpersonen für solche Angebote zu sensibilisieren und die entsprechenden Angebote gut zu kommunizieren.

Ich durfte letzten Herbst in einem Schulhof erleben, wie sich 100 Schüler:innen unterschiedlichster Schulstufen von einer Performance mit zwei Tänzer:innen zum Thema Gleichberechtigung mitreissen liessen. Beeindruckend war, mit welchem Interesse und mit welcher Selbstverständlichkeit sich die Kinder nach der Vorstellung im Plenum mit den Künstler:innen auf ein Gespräch über das Thema einliessen. Zum Schluss fragte eine Schülerin: ‹Wann kommt ihr wieder?› Das berührte mich.»