Baar – Die rund 200 Jahre alte, unter Denkmalschutz stehende Rathus-Schüür bot das perfekte Ambiente. Der Platz sei zwar begrenzt, räumt der musikalische Leiter David D. Schneider ein, «aber wir wollten trotzdem nicht auf die tolle Atmosphäre dieses Lokals verzichten». Daher hat das Gesangsensemble Vocal Monday am Wochenende dort gleich zu drei Konzerten eingeladen - und die Sängerinnen wussten ihr Publikum in allen Vorstellungen zu begeistern.

«Für mich ist das Singen nicht mehr aus dem Leben wegzudenken», erklärt Mitglied Sarah Meier. Die Proben am Donnerstag seien für sie inzwischen mehr als ein fester Bestandteil ihrer Wochenplanung. «Ich glaube, dass ich da für uns alle sprechen kann.» Die Gruppe habe aber gerade sehr intensive Wochen hinter sich und werde daher nach diesem Anlass vermutlich einige Proben ausfallen lassen, fügt die Medienverantwortliche des Chors hinzu. «Wir müssen jetzt alle erst wieder einmal durchatmen.» Absolut verständlich nach den grandiosen mit choreografischen Einlagen bereicherten Darbietungen am Samstag und Sonntag.

Dreistimmig in vielen Sprachen

Die Gruppe Vocal Monday ist im Jugendchor der Musikschule Baar verwurzelt. «Die Ältesten von uns begannen schon 1998 bei David D. Schneider im Jugendchor zu singen», erinnert sich Meier. Nach der obligatorischen Schulzeit habe sie sich dann gemeinsam mit vier andern ehemaligen Mitgliedern des Jugendchors dazu entschlossen, in einer eigenen Gruppe zu singen. Das war 2004.

Inzwischen steht Vocal Monday für zwölf Frauen zwischen 17 und 25 Jahren, die ihr Publikum mit Liedern verschiedener Stilrichtungen aus der ganzen Welt begeistern und sich dabei auch gerne in neuen Sprachen versuchen. So singt der Chor zurzeit in Englisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch sowie Deutsch und Schweizerdeutsch. Und David D. Schneider führt die Gesangsgruppe mit seiner musikalischen Vielseitigkeit seit ihrer Gründung vor bald zehn Jahren zu eindrücklichen Leistungen.

Als Auftakt seines Programms interpretierte der dreistimmig singende Chor den Hit «Next to me» von Emeli Sandé. David D. Schneider, Osi Schöb sowie Daniel Avi Schneider begleiteten das Vokalensemble am Klavier, am Kontrabass sowie an der Violine. Pascal Lecardonnel unterstützte die Sängerinnen an der Perkussion.

Sarah Meier gefallen die italienischen Songs besonders gut. Schneider habe die Stücke von Pippo Pollina auch super für den Chor arrangiert. «Sie passen einfach gut zu uns.»

«Love on top» war top

Aber ob kraftvoll feinfühlige Autorenlieder oder powergeladen leidenschaftlich Popsongs, Vocal Monday eroberte die Herzen des Publikums in ihrem Konzert im Nu. Die Sängerinnen zeichneten sich dabei sowohl in der Gruppe als auch in kleineren Solostellen gleichermassen aus, und es wäre völlig falsch, diese einzeln zu würdigen.

Einer der Höhepunkte des Konzertes allerdings war die choreografisch unterlegte Interpretation des Hits «Love on top», von Beyoncé, der Rhythm&Blues-Song, der zusätzliche Stilelemente aus Soul, Pop, Funk und Jazz enthält. Am Anfang habe sich die Gruppe mit den von Daniela Villiger konzipierten Tanzschritten etwas überfordert gefühlt, so Meier. «Aber inzwischen machen die Bewegungen grossen Spass.» (Daniela Sattler)