Von der Glasmalerei bis zur Digital Art
Kunst & Baukultur
In der Altstadthalle stellen drei Künstler aus, die sich völlig unterschiedlicher Techniken bedienen. Jeder mit seiner eigenen Handschrift.
Zug – Drei Künstler, ganz unterschiedliche Techniken – die anstehende Ausstellung in der Zuger Altstadthalle Ende dieser Woche verspricht auf mehreren Etagen eine Werkvielfalt mit jeweils urpersönlichen Handschriften.
Gewischte Acrylfarben
Dem Glas als Material für seine Kunst widmet sich der gebürtige Zuger Hugo Feierabend. Seit drei Jahren arbeitet er in Baar in seinem eigenen Atelier. Für ihn ist das Glas als Malgrund ein Medium, das den Geist der Zeit fesselt. Feierabend: «Nehmen wir die Welt heute nicht mehrheitlich hinter Glas wahr? Am Tag blicken wir stundenlang auf den Computerbildschirm, abends auf den Fernsehschirm, das Handy stets fest im Griff und zum Einschlafen ein E-Book auf dem Tablet. Dass auch Kunst hinter Glas gehört, ist nur folgerichtig.» Dabei sei das Wischen über Glas vor allem bei den heutigen Geräten fast schon eine Standardbewegung. Diese wendet Feierabend auch bei seinem Schaffen mit Glas an. Denn er malt nicht mit dem Pinsel, er wischt die Acrylfarben mit einem flachen Stück Holz über das Glas hinweg in mehreren Schichten. Seine 3 bis 10 Zentimeter dicken Plexiglas-Objekte wirken so plastisch, dass man meint, man könne direkt in sie hineingreifen. Doch das Glas verhindert den direkten Zugang und ist somit Sinnbild für eine Welt, die wir nicht mehr greifen und deshalb auch immer weniger be-greifen können.
Zugersee als Sujet
Im Kanton Schwyz aufgewachsen und seit über 20 Jahren in Zug wohnhaft ist Bruno Bissig. In den 1980er- und 1990er-Jahren war seine Kunst im Rahmen von zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen sowie an der Weihnachtsausstellung im Kunstmuseum Luzern und an der Ars Electronica in Linz. Nachdem er sich anschliessend beruflich der Grafik in der Werbebranche zugewendet hatte, widmete sich Bissig ab 2013 wieder intensiv der Malerei. An der Ausstellung in der Altstadthalle sind nebst einigen anderen Arbeiten seine neusten Gemälde zu sehen, in denen er sich mit dem Thema Zugersee auseinandersetzt.
Dritter im Bund aus Zürich
Aus Zürich stammt der Dritte im Künstlerbunde dieser Ausstellung, Kilian Merz. Nach seinem Studium an der Kunstschule Zürich schlug er eine Laufbahn als Creative Director, Art Director, Musiker, Produzent und Sounddesigner ein. Dabei entwickelte er über Jahre hinweg seine eigene digitale Kunsttechnik. Nachdem Merz längere Zeit in Brasilien gelebt und gearbeitet hatte, wo er seine Werke auch an Ausstellungen gezeigt hat, ist er seit 2015 wieder in der Schweiz. (Redaktion)
HinweisDie Dreifachausstellung in der Zuger Altstadthalle findet statt vom Freitag, 12. August, bis und mit Montag, 15. August. Vernissage am Freitag von 18 bis 21, danach jeweils geöffnet von 14 bis 21 Uhr.