Zuger Sinfonietta hat in der Stadt ihr zweites Zuhause gefunden

Musik

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Mit der Erweiterung des beliebten Klassik Abos baut das Zuger Orchester seine Präsenz aus. Davon profitiert nicht nur das Publikum. Und die nächste Konzertsaison hält wiederum mehrere Höhepunkte bereit – darunter die Erstaufführung einer Auftragskomposition.

  • Ein Virtuose an der Orgel: Christian Schmitt ist Gastsolist am zweiten Abo-Konzert. Bild: Uwe Arens
    Ein Virtuose an der Orgel: Christian Schmitt ist Gastsolist am zweiten Abo-Konzert. Bild: Uwe Arens

Zug – Die Zuger Sinfonietta hat «expandiert»: Die jüngste Konzertsaison war zusätzlich eine Zusammenarbeit mit der Theater- und Musikgesellschaft Zug. Die vier grossen Aufführungen im Chamer Lorzensaal fanden jeweils am selben Wochenende auch im Theater Casino statt – das Klassik Abo für Cham gab es jetzt also auch für die Kantonshauptstadt. Und wird es fürderhin geben, denn die Erweiterung des Konzertangebots und die damit gestiegene Präsenz des Zuger Profi-Orchesters erweist sich als Erfolg.

Intendant Lion Gallusser ist überzeugt: «Es war ein richtiger und wichtiger Schritt für die Entwicklung der Sinfonietta, die Programme zweimal zu spielen.» Das neue Klassik Abo für Zug sei bestens angenommen und verkauft worden – eine sehr gute Ausgangslage für die Weiterführung des neuen Angebotes in Zug. Und es sei nicht etwa so, dass der eine Spielort nun dem anderen das Publikum «abgraben» würde. «Obschon es natürlich einige Leute gibt, welche nun eher die Konzerte in Zug besuchen, etwa weil es näher ist für sie, haben wir mit der Einführung des Zuger Klassik Abos die Gesamtbesucherzahlen deutlich steigern können», so Gallusser.

Auch werde die Möglichkeit des Wechsels sehr geschätzt. Der Intendant meint damit die Option, ein in Cham gebuchtes Konzert kurzfristig und ohne Zusatzkosten auf den Spielort Zug umzubuchen – oder vice versa –, beispielsweise bei Verhinderung. Lion Gallusser zieht Fazit: «Alles in allem ist das neue Zuger Klassik Abo ein grosser Gewinn für die Sinfonietta – auch aus künstlerischer Sicht für die Mitglieder: Von den zusätzlichen Aufführungen kann jede und jeder Einzelne für sich profitieren. Man wächst mit jeder Vorstellung.»

Highlights der nächsten Spielsaison

Der Vorverkauf für die nächste Saison in Cham und Zug ist bereits im Gange. Von den vier Abo-Konzerten verspricht jedes einzelne, ein Highlight für sich zu sein. Das beginnt am 21./22. September bereits mit der aufstrebenden französisch-albanischen Pianistin Marie-Ange Nguci und dem hochvirtuosen Klavierkonzert Nr. 2 von Camille Saint-Saëns. Für dieses anspruchsvolle Werk gilt Nguci als ausgewiesene Expertin. Weiter stehen an diesen Tagen je eine Suite von Maurice Ravel und George Bizet mit auf dem Programm.

Mit einer portablen Orgel im Gepäck ist der deutsche Konzertorganist Christian Schmitt Gastsolist am zweiten Abo-Konzert vom 14./15. Dezember. Höhepunkt dieses Programms ist das Konzert für Orgel, Streicher und Pauke in g-Moll von Francis Poulenc. Von Georg Friedrich Händel und Guillaume Lekeu kommen die weiteren Beiträge.

Am Konzert vom 15./16. März 2025 steht mit der Posaune ein Instrument im Mittelpunkt, welches – solistisch gespielt – sonst eher im Schatten steht. Wohl zu Unrecht, wie der 31-jährige Posaunist Kris Garfitt an diesem Tag bestimmt beweisen wird – mit dem Concertino für Posaune und Kammerorchester aus der Hand Carl Maria von Webers sowie Erwin Schulhoffs «Hot»-Suite, ein modernes Stück mit Anleihen bei Jazz und Dadaismus.

Mit einem Höhepunkt der «Sonderklasse» wartet das vierte und letzte Abo-Konzert am 10./11. Mai 2025 auf: Im Zentrum des Programms steht die Uraufführung einer Auftragskomposition der Zuger Sinfonietta aus der Hand des St.Gallischen Komponisten David Philip Hefti (*1975). Es ist ein kammermusikalisches Werk, welches derzeit in Entstehung ist und sich inhaltlich und stilistisch auf die beiden weiteren Werke an diesem Konzert beziehen wird: das Violinkonzert in d-Moll von Jean Sibelius und die Sinfonie Nr. 3 in Es-Dur – die «Rheinische» – von Robert Schumann. (Text von Andraes Faessler)

 

Hinweis

Infos zu Tickets, Abos, Vorverkauf und das detaillierte Programm unter www.zugersinfonietta.ch