Ein Drache und viele freche Gestalten

Brauchtum & Geschichte

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Der Kinder­umzug verwandelt das Dorf in eine bunte und laute Party zur Freude der zahlreichen Zuschauer.

  • Ob Figuren aus der Buchreihe «Wo ist Walter?» oder ein bunter Drache: Der Kinderumzug bot viel fürs Auge. (Bild Werner Schelbert)
    Ob Figuren aus der Buchreihe «Wo ist Walter?» oder ein bunter Drache: Der Kinderumzug bot viel fürs Auge. (Bild Werner Schelbert)

Oberägeri – Hexen, Cowboys, Piraten, Prinzessinnen, jede Menge Konfetti und im Hintergrund die Musik der Guggen. Ja, auch Oberägeri steckt mitten in der Fasnacht, und diesen Spass liessen sich die Legorengesellschaft und alle anderen Fasnächtler auch vom Winter, der am Samstag nochmals seine Präsenz markierte, nicht nehmen. Diesen Samstag war der Nachwuchs an der Reihe, und so zogen verschiedene Schulklassen und Kindergruppierungen, begleitet von den beiden Guggen Fägerer und Papageno Oberägeri, mit dem Kinderumzug durch das Dorf und liessen sich von zahlreichen Schaulustigen bestaunen. Lea, die selbst auch am Umzug mitlief, zeigte stolz ihr Mittelaltergewand und meinte: «Ich freue mich schon lange auf den Umzug! Dass das Wetter jetzt nicht so gut ist, ist zwar schade, aber davon lassen wir uns den Spass nicht verderben!»

Nasse Gesellschaft

Angeführt wurden die Nachwuchs­fasnächtler von den Tambouren, und danach kamen so einige Geschöpfe daher, die dem Wasser verbunden sind. Zuerst zogen die Kinder des Nussbaum Kinderhauses als Piraten durch die Strassen, gefolgt von einer Horde Pinguinen und einigen Bademeistern, die ein Auge auf den Wagen des Ägeri-Bads hatten. Den Schluss dieser feuchten Truppe machte eine Gruppe von Meerjungfrauen. Andere Klassen formten gemeinsam mehrere lange chinesische Glücksdrachen.

Eine Horde von Walters aus dem Suchbuch «Wo ist Walter?» war so zahlreich erschienen, dass man sich vor lauter Streifen gar nicht mehr sicher war, wo denn nun der wahre Walter sei. Zu sehen gab es auch die frechen Mäuse, die als Käsediebe durch das Dorf zogen und sicherheitshalber durch die Guggenmusik Papageno Oberägeri von den gestiefelten Katern getrennt wurden. Doch die gestiefelten Kater waren nicht die Einzigen aus der Märchenwelt, die diesen Samstag den Weg nach Oberägeri gefunden hatten. Ausser ihnen erschienen auch mehrere Rotkäppchen, begleitet von Wölfen, und Schneewittchen und die sieben Zwerge.

Kunterbunt und laut

Gemeinsam mit Furcht einflössenden Monstern, die ein Monsterkon- zert gaben, den Königen, den Schachfiguren, den Mittelalter- geschöpfen und den Demonstranten, die einen weiteren Schulbus für die Aloser forderten, wurde der Kinderumzug genau so, wie ein Umzug sein sollte: kunterbunt, laut, voller fröhlicher Gesichter und mit jeder Menge kreativer Kostüme. (Julia Truttmann)