Kuba, Texas und viel Vorfreude auf die Jam-Session

Musique

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Runde zwei für die Jazz Night: Das Wetter spielte weiter mit, der Landsgemeindeplatz war rappelvoll und das OK-Team glücklich.

  • John Stuart (rechts) und Andrea Reidt begeistern vor der Bar zum Felsenkeller. In ihre Mitte haben die beiden Zuger den Zürcher Gianco Fucito genommen. (Bild Werner Schelbert)
    John Stuart (rechts) und Andrea Reidt begeistern vor der Bar zum Felsenkeller. In ihre Mitte haben die beiden Zuger den Zürcher Gianco Fucito genommen. (Bild Werner Schelbert)

Zoug – «Cry Me A River», eine schöne Stimme dominiert den Schwanenplatz bei der Jazz Night gestern Abend gegen acht. Die Stimme ist in Texas zu Hause, und sie gehört Annie Acton, die zusammen mit Shan Kowert das Duo namens ShAnnie ausmacht. Die beiden Texaner sind nur mit Gitarre und Gesang unterwegs «schnörkellos und authentisch» finden das Ida und Claude Müller aus Cham: «Wir sind begeistert.»

Beim Fischmarkt spielen währenddessen Les Solörs, vier flotte Herren aus Solothurn, gekleidet in Schiebermütze und Weste, leichten und beschwingten New Orleans Jazz. «All Of Me» steht gerade auf dem Programm, und direkt neben der Bühne sitzt beinahe «All Of Zug» und tafelt und schwatzt.

Es wird französisch parliert, deutsch und englisch. Die Spanier unter den Zugern befinden sich in diesem Moment vermutlich auf dem Landsgemeindeplatz, der rappelvoll ist die Begeisterung für den Latin Sound aus Kuba scheint sehr gross zu sein. Soneros de Verdad, so der Name der Band, müssen sich über mangelnde Zuhörerschaft jedenfalls nicht beklagen.

«Immer ein wenig ‹laid back›»

Wers kleiner mag, der macht sich auf zum Felsenkeller, freut sich dabei über die weiss-goldenen Wölkchen, die über den hellblauen Himmel tanzen, und freut sich dann über Stuart & Reidt, das ultimative Duo bei jeder Jazz Night. Andrea Reidt und John Stuart haben einen dritten Mann an Bord, für die Percussion: den Zürcher Gianco Fucito. Ansonsten ist diese Band aus dem Kanton und macht Jahr für Jahr das Publikum vor dem Felsenkeller glücklich. Mit Charisma, Humor und grossartigen Songs der letzten vier Dekaden.

«Ooh La La» von Ron Wood ist gerade dran, dem Reidt bläst ein laues Lüftchen das Notenblatt weg, und alles ist easy. «Wir sind immer dabei und immer etwas ‹laid back›», sagt Andrea Reidt mit einem Lächeln. «Immer ein bisschen im Hintergrund, die Leute geniessen das als Kontrast zu der grossen Bühne am Landsgemeindeplatz.» Und er findet: «Wir freuen uns jedes Mal extrem, hier zu spielen, in diesem wunderbaren Rahmen, mit schöner Atmosphäre und schönen Leuten.»

Begeisterung auch bei OK-Präsident Rainer Riek, der sich über gutes Wetter «Petrus ist ein Jazzer» –, viel Volk – «ich rechne mit 6000 Besuchern pro Abend» – sowie über zufriedene Musiker nicht nur bei dieser 23. Jazz Night freut. «Die Musiker fühlen sich jedes Jahr bei uns wieder zu Hause, sie tauschen sich aus, stehen gemeinsam bei der Jam Session auf der Bühne und finden die Jazz Night einfach fruchtbar und unkompliziert», so Rainer Riek. «Wir sind wie eine grosse Familie, das macht die Jazz Night aus – und das macht uns Veranstalter glücklich.» An dieser Stelle möchte sich der OK-Präsident auch beim gesamten Komitee und bei allen Helfern für den grossen Einsatz bedanken.

Jam Session ein Highlight

Dass die Jazz Night seit einigen Jahren an zwei Abenden stattfinde, habe sich bewährt. «Das ist für die Sponsoren besser, und auch der gigantisch grosse Aufwand rechtfertigt zwei Abende allemal.»

Neu in diesem Jahr: Die Jam Session im Casino stand auch am Donnerstag auf der Agenda. «Sie war gut besucht, ein echtes Highlight gestern Abend.» Und Rainer Riek freut sich jetzt schon auf die Jam Session, die diesen Abend und die gesamte Jazz-Sause abschliessen wird. Und auf noch etwas ist er sehr stolz: «Die beiden Bands aus Kuba werden gegen elf noch zusammen auftreten das ist speziell, das gibt es nicht so oft.» Kuba, Texas, Zug und noch viel mehr – auch 2014 hat die Jazz Night wieder Länder und Leute zusammengebracht, und das auch noch stimmig. (Susanne Holz)