Powerfrauen auf der Theaterbühne
Theater & Tanz
In zehn Aufführungen zeigt die Theatergruppe Oberägeri die Komödie «Garageusen» in der Maienmatt.
Oberägeri – Allein schon der Titel des Stücks – «Garageusen» – lässt erahnen, dass die Frauen das Zepter schwingen in diesem Lustspiel voller Situationskomik. Mit Stefanie Schönmann-Iten als Mila Durrer und Sarah Füchslin als Geraldine Wittauer übernehmen zwei Frauen die Hauptrollen als vermeintlich Verantwortliche für eine Hinterhof-Autowerkstatt.
Die zwei Freundinnen, die sich seit der Kindheit kennen, gelingt es, den Fahrfehler, den die eine als Automobilistin begangen hat, zu vertuschen. Denn ihr droht deshalb der Entzug des Führerausweises. Die dritte Frau, Stadträtin Silvia Mannhart (gespielt von Nadja Wyss), ist als Politikerin eine vehemente Vertreterin für die Gleichstellung der Geschlechter.
Diese Forderung kommt immer wieder zum Tragen. Und es gibt auch amouröse Annäherungen: Da sind der Garagist Benno Eigenmann (Bruno Meier) sowie der Automobilfachmann Andi Rohner (Stefan Rogenmoser) und der Polizist Markus Bäumle (Dani Blattmann), die als verdeckte Ermittler versuchen, die fehlbare Autolenkerin zu überführen.
Vom Publikum wird Konzentration verlangt
Diese recht komplexe Ausgangslage kommentiert der Autor des Stücks, Oliver Grawehr, im Programmheft folgendermassen: «Es ist eine höchst turbulente Komödie mit starken Frauen». Unter der Regie von Erich Müller haben die drei Darstellerinnen und drei Darsteller ein Stück auf die Bühne gebracht, das von einem temporeichen Szenenwechsel geprägt ist. «Ich konnte mich auf erfahrene Theaterleute stützen», sagt der Regisseur, der auf eigene Erfahrung als Darsteller zurückgreifen kann. Stützen kann sich Müller ebenso auf ein eingespieltes Team vor, hinter und neben der Bühne. Das gilt nicht zuletzt auch für das Theaterbeizli, das jeweils eine Stunde vor dem Beginn geöffnet ist.
Für Darstellerin Stefanie Schönmann-Iten ist vor allem der häufige Szenenwechsel eine Herausforderung, wie sie sagt. Das aufwendig gestaltete Bühnenbild mit einem etwas in die Jahre gekommenen Personenwagen fordert die Akteure, an der richtigen Stelle stehen zu bleiben, ohne irgendwo hängen zu bleiben oder gar zu stolpern. Selbst als Zuschauer ist man gefordert, dem Geschehen aufmerksam zu folgen, wenn man keine der vielen Pointen verpassen will.
Seit der Premiere der Theatergruppe Oberägeri im Jahre 1979 ist das diesjährige Stück «Die Garageusen» die 44. Produktion. Angesichts dieser Tradition erstaunt es nicht, dass Marcel Wicky als Präsident der Theatergruppe im Programmheft darauf hinweist, dass in diesem Herbst fünf Vereinsmitglieder für ihre über 30-jährige aktive Mitgliedschaft vom Zentralverband Schweizer Volkstheater den Veteranenausweis entgegennehmen durften. Gleichzeitig macht Wicky auch Werbung für Neumitglieder, «sei es als Spieler oder Helfer».
Nach der erfolgreichen Premiere vom Samstagabend und der Vorstellung am späten Sonntagnachmittag geht es am kommenden Mittwoch um 20 Uhr weiter. Bis zur Derniere am 30. November hat man als Besucher die Möglichkeit, an sechs weiteren Vorstellungen dabei zu sein. Reservationen sind möglich unter www.tg-oberaegeri.ch oder telefonisch unter 076 432 41 67. (Text von Hansruedi Hürlimann)