37 Nummern und rund 2000 Teilnehmende

Brauchtum & Geschichte

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Damit erreichte der diesjährige Fasnachtsumzug in Steinhausen eine Rekordmarke. Vom Umzug ging es dann direkt in die «Guggernacht».

  • Die Glögglifrösch Meggen präsentierten sich am Umzug mit imposantem Drachenkopf.Bild: Matthias Jurt (Steinhausen, 28.2.25)
    Die Glögglifrösch Meggen präsentierten sich am Umzug mit imposantem Drachenkopf.Bild: Matthias Jurt (Steinhausen, 28.2.25)

Steinhausen – Angeführt vom Steivater Lucas I. zogen die bunten Gruppen entlang der Zugerstrasse, die beidseitig gesäumt war von vielen Zuschauerinnen und Zuschauern, gegen die Dorfmitte. Stellvertretend für die vielen originellen Sujets sei der Wagen des Steivaters erwähnt. Er widerspiegelte eindrücklich das Motto des Oberhauptes und seine Liebe zur Landwirtschaft.

Für Roland Lacher als ehemaligen langjährigen Präsidenten der Steinhauser Fasnachtsgesellschaft war der diesjährige Umzug ein besonderes Erlebnis, vertrat er doch als Prinz Roland I. zusammen mit seiner Frau als Prinzessin Christina die Zunft der Letzibuzäli Zug. Die beiden Fasnachtsgesellschaften verbindet seit Jahren eine enge Freundschaft, die sich unter anderem mit dem gegenseitigen Besuch am Umzug zeigt.

Guggenmusiken zuhauf

Einen entscheidenden Einfluss auf die Teilnahme der vielen Guggenmusiken am Umzug hat zweifellos die «Guggernacht», die im Anschluss daran das Fasnachtsgeschehen im Dorfzentrum fortsetzt, und dies bis weit nach Mitternacht. Seit der Gründung erfreut sich dieser Anlass einer zunehmenden Beliebtheit. Das geht heute so weit, dass nicht mehr alle Anmeldungen berücksichtigt werden können, wie vom OK-Präsidenten Nico Gasser zu erfahren war.

Verantwortlich sind die Steinhauser Steischränzer, aus deren Mitte sich jeweils ein mehrköpfiges OK-Team bildet, das den Anlass organisiert. Das heisst vom Aufbau der Infrastruktur über das Sicherheitsdispositiv bis hin zur Gastronomie und danach wieder zum Abbau. Da die Dorfmitte für den Verkehr bis am Samstagmorgen gesperrt bleibt, wird dieser Raum zu einer wahren Festmeile. Die Auftritte der Guggenmusiken kann das Publikum gratis im Festzelt, in den Restaurants oder auf der Bühne im Freien geniessen.

Die eigentliche Fasnacht begann schon am Dienstag mit dem «Chappeabig» im Gemeindesaal, gefolgt vom Seniorennachmittag im Zentrum Chilematt am Schmutzigen Donnerstag. Der Anlass war auch dieses Jahr wieder sehr gut besucht, nicht zuletzt dank des Auftritts der Schnitzelbänkler, das heisst des Duos Wasebürschteli und des Ehepaars Pfäffermöhli. Danach betraten der Steivater Lucas I. und sein Gefolge den Saal, musikalisch begleitet von der Guggenmusik Guggalla.

Als aktiver Fasnächtler seit seiner Kindheit und langjähriges Aktivmitglied der Steischränzer ist er mit dem fasnächtlichen Geschehen bestens vertraut, erlebt es diesmal jedoch aus einem anderen Blickwinkel. «Es ist einerseits wie immer, aber gleichzeitig auch ganz anders», sagte er zu seiner Erfahrung als Fasnachtsoberhaupt im Gespräch mit unserer Zeitung. In seinem mehrköpfigen Hofstaat hat es ebenfalls erfahrene Fasnächtler, die dem Oberhaupt jederzeit zur Seite stehen. Ab morgen verläuft das fasnächtliche Geschehen in Steinhausen mit einem Fasnachtsgottesdienst und dem Kinderball etwas ruhiger. Am Dienstagabend erfährt dann die Fasnacht 2025 mit der Steigrindverbrennung und der «Uuslumpete» den offiziellen Abschluss. (Text: Hansruedi Hürlimann)