Ein Rock the Docks wie aus dem Bilderbuch
Music
Das Open Air am Hafen lockt Hunderte von Zuschauern an. Und das mit weit mehr als nur Musik.
Cham – Das Festivalgelände am Zugersee wirkt am Samstagnachmittag etwas ausgestorben. Einsam ist eine Helferin daran, die letzten Überreste vom Freitagabend wegzuräumen. Doch in der Ferne ist Rap und Hip-Hop zu hören. Auf der Skateranlage beim «Podium» macht das Open Air Rock the Docks auch am Nachmittag keine Pause. Rund 25 Skater nehmen am Contest teil, der zum Rahmenprogramm des Open Airs gehört. Die jüngsten sind Foday und Lamin. Der 9- und der 11-Jährige sind extra aus Zürich angereist und zeigen vor einer Jury ihr Können. «Das ist mein erster Contest», sagt Foday. Er ist genauso zufrieden mit seinem Auftritt wie sein älterer Bruder Lamin. «Aber den einen Trick stehe ich im nächsten Versuch», verspricht er. In der Skater-Szene kennt man sich. Die Stimmung ist entsprechend locker, die Jury spornt die Teilnehmer an. «Klar wollen wir die Leistungen fair bewerten», sagt Thomas Scherrer, einer der Richter, und mit seinen 41 Jahren wohl der Älteste auf dem Platz. «Aber es ist keine todernste Sache.»
«Die kommen schon noch»
Alles andere als todernst ist auch die Fotomaschine. Dort kann sich jeder Festivalbesucher für einen Franken ablichten lassen. Und damit das Bild lustig daherkommt, hat die Jugendanimation Zug, die für das Rahmenprogramm verantwortlich ist, extra diverse Verkleidungen in die Fotobox gehängt.
Derweil spaziert Eila Bredehöft über das Festivalgelände. Sie ist OK-Chefin von Rock the Docks und ist höchst zufrieden. Kein Wunder: Im letzten Jahr wurde das Open Air ziemlich verregnet. «Nun passt einfach alles», sagt sie. Und dass noch nicht so viele Menschen den Weg an den Zuger Hafen gefunden haben, beunruhigt sie gar nicht. «Die kommen schon noch.»
Heute geht es weiter
Eila Bredehöft wird Recht behalten. Unzählige Musikfans tanzen am Samstagabend zur Musik von Baby Jail, Humanoids oder The Undertones. Schon am Freitagabend war das Festivalgelände gut gefüllt. Für die Organisatorin ist das der Dank für die Arbeit: «An Abenden wie diesen werden wir für den Aufwand belohnt.» Die Stimmung ist toll und bei Bukahara tanzt die Menge bis in die hintersten Reihen mit: «Bukahara ist das absolute Highlight heute Abend. Sie haben für tolle Stimmung gesorgt», sagt Linus Wattenhofer aus Buonas.
Das Publikum ist sehr durchmischt und zieht Menschen aus dem ganzen Kanton an. Der Zuger Graeme Stephen, der letztes Jahr bereits am Rock the Docks war, hat dieses Jahr seine Kollegin mitgebracht. «Ich war hell begeistert letztes Jahr, die Stimmung war toll, und ich wollte das Andrea unbedingt zeigen», so Stephen. Und besagte Andrea Hansen findet die Konzerte toll: «Die Stimmung hier ist einfach grossartig.» Auch Brian Hausheer findet das Rock the Docks eine gute Gelegenheit, um sich mit seinen Freunden zu treffen: «Besonders bei diesem tollen Wetter macht es Spass, sich am See zu treffen und mit Freunden gute Musik unter freiem Himmel zu geniessen.» Der Musiker Dodo schliesst mit seiner Performance den ersten Abend des Rock the Docks ab. Und auch er hat seinen Auftritt am Rock the Docks sehr genossen. «Es war grossartig an diesem Festival performen zu dürfen. Ich hatte bereits Auftritte in der Galvanik oder in der Industrie 45, doch dieser Auftritt war mit Abstand der beste», so der Musiker. «Die Stimmung war unvergleichlich, und ich werde diesen Auftritt bestimmt nicht mehr so schnell vergessen.» Heute geht das Festival weiter. Ab 14 Uhr spielen Stuberein und Thin & Crispy. Zudem gibt es ab 12 Uhr erneut ein Rahmenprogramm. (Sabrina Izumi/Silvan Meier)