Donnerstag 23. Januar 2025 bis Samstag 25. Januar 2025

Jugend ohne Gott

Theater & Tanz

Kinder- und Jugendtheater Zug, Zug

Die Jugend ist die Hoffnung. Sie ist noch nicht verbraucht, sie hat noch einen
moralischen Grundimpuls, ist noch nicht abgestumpft und resigniert. Oder?
Was, wenn ein Lehrer beim Korrigieren der Klassenarbeiten plötzlich mit Menschenverachtung
und Rassismus konfrontiert wird? Wenn er sich einer Klasse
gegenüber sieht, die komplett verinnerlicht hat, was ihr Umfeld vorlebt? Horváths
im Jahr 1937 erschienener Roman „Jugend ohne Gott“ ist die hellsichtige Analyse
einer Gesellschaft, an der sich Werte-, Norm- und Moralverschiebungen feststellen
lassen. Horváth zeichnet darin am mikrokosmischen Abbild einer Schulklasse
die schleichende Veränderung eines politischen wie auch gesellschaftlichen Systems,
das sich in der Schule – dem Ort der Gesellschaftsbildung – manifestiert und
an den Schülern offensichtlich zu Tage tritt.
Der Lehrer Horváths ist dabei kein Held, ist keiner, der sich seiner Sache sowie sich
selbst gewiss ist, vielmehr ist er einer, den die Beobachtungen seiner Schüler an
sich und der ihn umgebenden Gesellschaft zweifeln lassen. Er hadert und ringt
mit sich, indem er sich in einer von Verrohung und Vermassung bedrohten Gesellschaft
als aufrichtiges Individuum zu behaupten versucht.
Der Roman - 1937 geschrieben - hat heute wieder eine erschreckende Aktualität.