Hauptprobe für die Sommernachtsspiele

Theater & Tanz, Musik

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Die Musikgesellschaft Cham inszeniert zu ihrem 200-Jahr-Jubiläum ein aufwendiges Spektakel mit Lokalkolorit.

  • Die Mitglieder der Musikgesellschaft Cham während der Hauptprobe. Bild: Stefan Kaiser (Cham, 3. 6. 2024)
    Die Mitglieder der Musikgesellschaft Cham während der Hauptprobe. Bild: Stefan Kaiser (Cham, 3. 6. 2024)

Cham – Ihr 200-jähriges Bestehen feiert die Musikgesellschaft Cham mit einem spektakulären Musiktheater, und zwar an jener Stätte, wo vor mehr als 60 Jahren Klassiker wie «Eine Nacht in Venedig» oder «Wiener Blut» begeisterten.

Die Zuschauerinnen und Zuschauer tauchen vor der Kulisse des Zugersees in eine Zeitreise ein, welche die 200 Jahre seit der Gründung der Musikgesellschaft Cham Revue passieren lässt. Auf der grossen gedeckten Theaterbühne sowie einer Besuchertribüne wird mit Leidenschaft und viel ehrenamtlicher Arbeit ein aussergewöhnliches Vergnügen für Auge und Ohr geboten. Die Akteure und Akteurinnen schaffen es, mit ihren Stimmen und Blasinstrumenten sowie den Chamer Geschichten das Publikum zu berühren.

Esprit und Kreativität – eine Hommage an Cham

Andrin Höltschi aus Basel ist als künstlerischer Co-Leiter sowie charismatischer Dirigent des Blasensembles überaus engagiert. Zusammen mit den rund 200 Mitwirkenden auf der Bühne und hinter den Kulissen sind der Esprit und die Kreativität förmlich zu spüren. Insbesondere das generationenübergreifende Element prägt die Geschichte dieser Jubiläumsinszenierung nachhaltig. Als Initiant und Ok-Präsident der gelungenen Co-Produktion der Musikgesellschaft Cham, der Musicalschule VoiceSteps unter der Leitung von Guido Simmen, des Lusingando Chors Cham sowie der aus der Region verpflichteten Laienschauspieler und Laienschauspielerinnen ist Othmar Werder tätig.

«Es isch e mol»: Vor diesem Hintergrund wird fantasievoll in einer Retrospektive die Geschichte Chams unterhaltsam, ideenreich, fulminant und bildgewaltig mit Überraschungsmomenten und einer gehörigen Prise Humor in Szene gesetzt. Der Mix aus mitreissenden Rhythmen der Blasmusik, Geschichten, Tanz, Gesang und Technik bildet eine gelungene Hommage an die Gemeinde Cham.

Zwei Akteure nehmen das Publikum mit auf eine Zeitreise in die nostalgische Vergangenheit Chams. Leo, ein älterer Musikant, und Valérie, eine junge Fotografin, suchen nach Bildern für eine Chronik zum Jubiläum der Musikgesellschaft. Dank der Recherchen der beiden erlebt das Publikum nicht nur Meilensteine des kulturellen Lebens von Cham, sondern auch wichtige Stationen der Schweizer Geschichte. Episoden aus dem Leben der Chamer Philanthropin Adelheid Page und deren Bedeutung für die ganze Region sowie die Industriegeschichte der Papieri sind nur zwei Beispiele. Als dann gegen Schluss eine antike Musikdose gefunden wird, führt diese Entdeckung zum emotionalen Finale.

Die dramaturgische Handlung mit authentischen Fotos, Bildern und Videos wird von einer grossen LED-Bühne für das Publikum grossformatig an die verspiegelte mobile Rückwand projiziert. Für Multimediadesign und Multimediatechnik sowie das Skript zeichnet Michael Werder aus Hünenberg verantwortlich. Zusammen mit Julia Meienberg sorgt er für eine grossartige mediale und visuelle Umsetzung. Regisseurin Noëmi Franchini aus Hünenberg freut sich: «Alle sieben Vorstellungen sind restlos ausverkauft.» (Text von Margot Huwyler)