Chlefele, Löffele und Gäuerle
Musik
Der Auftritt des Jodelchörli Ägeri hell ging einher mit viel folkloristischem Brauchtum. Der Chor erhielt Verstärkung von auswärts.
Oberägeri – Das Jodelchörli Ägeri hell durfte am 14. März in der Maienmatt in Oberägeri sein siebtes Konzert durchführen. Unter dem Motto «E Alp im Summermorgefüür» haben die sechs Jodlerinnen und Jodler ein abwechslungsreiches und vielseitiges Programm zusammengestellt. Das Lied «Alpmorge» von Robert Fellmann war dann auch das Eröffnungslied der Gastgeber, und Bilder wie «E Alp im Summermorgefüür», von denen das Chörli sang, liessen die rund 300 Gäste für eine Weile den Alltag vergessen «und wenn mer das so alles gseht, vergisst mer Gram und Sorge» waren keine leeren Worte mehr.
Schweizer Tradition in Fülle
Mit einem traditionellen Chlausezäuerli entführte der Jodlerklub Wattwil die Gäste ins Toggenburg, mit «Of de Berge» von Johann Tobler und der «Älplerchilbi» von Robert Fellmann sangen auch sie vom Älplerleben. Auch die Kindertanzgruppe Tallüüt vo Schwyz konnte das Publikum begeistern. Mit viel Eifer und Konzentration tanzten sie den Vögelischottisch und den Alewander. Die eigene «Huusmusig» führte den Schwyzerjutz mit Örgeli, Chlefele, Löffele und Bäsechneble auf. Und natürlich durfte das Gäuerlen nicht fehlen, wie auch das Trychlen und Geissleklepfen. Die kleinen Tänzerinnen und Tänzer boten eine vielseitige und urchige Darbietung, es war eine Freude, ihnen zuzuschauen. Die Solojodlerin Cornelia Dobler weiss, wovon sie singt, wenn sie «d’s Chüejerglüt» von Albert von Allmen singt. Sie geht, sobald der Schnee weg ist, wieder z’Alp im Berner Oberland, begleitet wurde sie von Gabriela Ulrich. Auch plangt der Älpler von «En alte Älpler» vorgetragen vom Jodelduett Geschwister Hürlimann mit Büchelduo Götti – bis es wieder aper ist und es grünt auf den Weiden.
Nach der Pause wurde das Programm mit einem Büchelgsätzli vom Büchelduo Götti Pius Hürlimann und Göttibueb Beat Ochs – eingeleitet. Die Sprache der Musik verbindet die beiden seit mehr als 15 Jahren und seit kurzem auch das Bücheln. Pius Hürlimann arrangierte die Büchelbegleitung von «En alte Älpler» von Melktoni Heinzer für das Geschwisterduett Hürlimann, und der 15-jährige Beat arrangierte vom Bätruef-Jutz von Marie-Theres von Gunten die Büchelbegleitung extra für das Jodelchörli Ägeri hell, was in dieser Konstellation eine Uraufführung war.
Der Jodlerklub Wattwil, unter der Leitung von Ruedi Roth, hatte gleich zwei Uraufführungen im Gepäck. Der Naturjodel Winterklang und das Jodellied Wasserweg beide aus der Feder von Ruedi Roth – wurde vom Publikum mit einem lautstarken Applaus honoriert.
Zum Schmunzeln war die Solozugabe «Äs Chnächtli», geschrieben von Ruedi Bieri, wie auch die Zugabe vom Jodelchörli «Äs Chnächtli und äs Mägdli», komponiert von Hans Aregger. Die Lieder erzählten vom Alltag eines gewitzten Chnächtlis und von den Hürden eines Knechtes und einer Magd, bis sie Hochzeit feiern können. Mit der Bärgandacht rundeten der Gastklub und die Gastgeber als Gesamtchor das Konzert ab. Es war ein gelungener Anlass mit auserwählten Liedern und Darbietungen. Das Ländlertrio Gantegruess aus Schwellbrunn spielte anschliessend zum Tanz auf.
FÜR DAS JODELCHÖRLI ÄGERI HELL: CORNELIA DOBLER