Dorfspatzen auf musikalischer Reise nach Wien

Musik

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Die Dorfspatzen Oberägeri überzeugten mit einer breiten Palette traditioneller Unterhaltungs- und Blasmusik.

  • Die Dorfspatzen Oberägeri auf ihrer musikalischen Reise nach Wien. Bild: Jan Pegoraro (Oberägeri, 4. 5. 2024)
    Die Dorfspatzen Oberägeri auf ihrer musikalischen Reise nach Wien. Bild: Jan Pegoraro (Oberägeri, 4. 5. 2024)

Oberägeri – Das Konzert fand am Samstag im ausgebuchten Maienmatt-Saal statt. Nach dem konzertanten ersten Teil luden die Musiker zu einer «Reise nach Wien», in die Welthauptstadt der Musik ein. Dirigent Markus Steimen und seine «Spatzen vom Dorf» hatten wiederum ein abwechslungsreiches Programm in gewohnter Manier zusammengestellt: Ein bunter Mix aus Schalk, Spass und Humor – Unterhaltung pur eben.

Der Konzertmarsch «Salve Imperator» und die vergnügte Begrüssung des Moderators Silvio Flory brachten die erwartungsfrohen Besucher sogleich in den Konzertmodus. Die blumigen Worte sorgten gleich zu Beginn bei den Zuhörerinnen und Zuhörern für ein anerkennendes Schmunzeln mit freundlichem Raunen im Saal.

Es folgten Stücke wie Mährische und Böhmische Polkas, Solo für Trompeten und zwei Gesangsauftritte des Moderators. Auf das sinnige Lied von Udo Jürgens «Auch kleine Steine ziehen grosse Kreise» zeigte der Moderator auch seine sprachliche Vielfalt mit einem Florian-Ast-Medley oder einfach «Flory sings Flöru». Für all die Arrangements zeichnete Urgestein Markus Zürcher verantwortlich, er, der seit 40 Jahren dem Verein die Treue hält.

Im Nonstop «As Musigfäscht nach Wien»

Im zweiten Teil begrüsste die Stimme des «virtuellen» Moderators Dany Häusler die Besucher über «De Wäg as Musigfäscht» mit internationalem Wettbewerb. Die Spatzen hätten viel trainiert und seien jetzt am Abreisetag grad bei der Tagwache. Dazu der Konzertmarsch «Die Sonne geht auf». Nach dem Verlad am Bahnhof Zug im «Extra-Zug» nach Wien, gestaltet als musikalischer Sketch – Rauch stieg auf und die Zugspfeife ertönte.

Nach dem Umweg über den Arlbergpass lief alles nach Fahrplan, dazu ertönte der «Alpine-Samba» mit registerweisen Soli. In Wien angekommen, wollte man sofort das Wettbewerbs-Lokal besichtigen. Infolge falscher Adressangabe gelangte man in den Konzertsaal der Wiener Philharmoniker. Während die Musiker über das ehrwürdige Konzertlokal staunten, erschien die Stardirigentin der Philharmoniker (Julia Frischknecht) und verteilte zerknitterte Notenblätter, die Musiker mussten den «Chachuca-Galop Opus 97» als «prima vista» spielen.

Dabei zeigte Julia Frischknecht ihr ausgeprägtes Talent als verrückte Slapstick-Künstlerin. Ein Besuch des Konzertes von Peter Kraus, der gerade ebenfalls in Wien Halt machte, brachte den Kraus-Imitator Silvio Flory zum Rocken. «Sugar Baby» und «Hello Mary Lou» des Interpreten waren nun der Anfang einer durchzechten Nacht, in welcher die Reisekasse arg strapaziert wurde. Deshalb schickte man Heidi Durrer kurzerhand in die Fussgängerzone, um mit ihrem Blockflötenspiel Geld einzutreiben. Der meisterhaft vorgetragene Schottisch «Altwyber-Fasnacht» brachte so viel Geld in den bereitgestellten Korb, dass für dessen Abtransport zwei gestandene Männer des Bühnenteams benötigt wurden.

Bei aller Fröhlichkeit, ein bisschen Melancholie gehörte auch dazu. Der verliebte Sänger Silvio und die Schweizer Serviererin Fränzi (Julia Frischknecht) sangen zusammen die Ballade «Träne» von Florian Ast und Francine Jordi, denn es gibt leider kein Wiedersehen.

Der Wettbewerb naht

Der Termin nahte, die Nervosität stieg und der Dirigent meinte: Bleibt ruhig, wir spielen das Stück «Geil bleiben! Boarischer». Nach einer weiteren Nacht bis in die frühen Morgenstunden wollte man «An der schönen blauen Donau» als Einspielstück spielen. Das Stück endete allerdings als «Alle sind blau nur die Donau nicht». Das offizielle Wettbewerbsstück hiess «Graf-Mercy-Marsch» und brachte den Dorfspatzen nebst sagenhaften 398 Punkten sogar den ersten Platz ein. Diese musikalische Reise nach Wien war wirklich «erfrischend anders». (Text von Hans-Peter Schweizer)