Es erfüllt mich mit Stolz, wenn ich so grossartige Wagen sehe

Brauchtum & Geschichte

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Rolf Iten erzählt von seiner Fasnacht

Alosen – Als waschechter Alösler und durch meine fasnachtsbegeisterte Familie, wurde mir quasi das Fasnachtsfieber in die Wiege gelegt. Bereits im Alter von 6 Jahren durfte ich am traditionellen Fasnachtsumzug als «Täfelibueb» mitmachen. Drei Jahre später erprobte ich mich als Wagenbauer bei den sogenannten Junglegoren. Wir Schulkinder erbauten unseren eigenen Wagen. Zusammen mit meinen Schulkollegen konnten wir unsere eigenen Ideen ausleben und unser handwerkliches Geschick unter Beweis stellen. Schon damals hatten wir es stets lustig untereinander und ein Spruch durfte keineswegs fehlen, ganz nach unserem Slogan. Bei so Diskussionen und Sprüchen bekam ich auch meinen Spitznamen «Schwyzer».

Als ich eines Abends mit einem Ohrring mit Triangel daherkam, nannte man mich ab dann nur noch «Schwyzer». Denn zu dieser Zeit war es hauptsächlich im Kanton Schwyz Mode, ein Ohrring mit Triangel zu tragen. Bis heute trage ich diesen Übernamen und mag es «verliide».

Ein grosses Highlight für mich in der Junglegorenzeit war der alljährliche Morgenstreich. Um 4.30 Uhr in der Früh, wurde im Alosen die Tagwacht eingeläutet. Dies mit allem was Krach macht, zum Beispiel mit Horn, Metalleimern oder Mutters Pfannendeckel. Mich freut es, dass dieser Brauch bis heute noch einen hohen Stellenwert bei den Junglegoren hat.

Nach der dritten Oberstufe durfte ich bei einer den «Grossen» Wagengruppen mitmachen und wurde kurz darauf als Wagenchef angefragt. Beim Wagenbauen legte ich immer ein besonderes Augenmerk auf die kleinen Details.

1994 wurde ich von der Fasnachtsgesellschaft angefragt, ob ich als «Bättler» die nötigen Batzen und Franken zusammensammeln würde. Mit Freude und Stolz habe ich zugesagt und übe diese Tätigkeit bis dato für unsere Gesellschaft aus.

Das Wagenbauen wurde mit dem Alter immer weniger, bis ich vor paar Jahren ganz aufgehört habe. Doch mit gutem Gewissen; alle meine drei Töchter tragen den Fasnachtsvirus in sich und führen diesen wunderschönen Brauch weiter. Mich hat es mittlerweile ins «Chuchiteam» gezogen, da meine ehemalige Wagenbaukollegen auch dort aktiv sind. Der Spass und die Sprüche sind zu früher keineswegs weniger geworden ...

Jedes Jahr am Güdelmändig erfüllt es mich mit Stolz, wenn ich so grossartige Fasnachtswagen sehe am Umzug. Es ist einfach einzigartig wie Jung und Alt hier in unserem kleinen Dorf zusammenarbeiten für diese schöne Fasnacht.

Ich freue mich jetzt schon darauf, nächstes Jahr wieder dabei zu sein! Euch allen wünsche ich eine schöne Fasnachtszeit und ä schönä Rescht!

Rolf Iten, genannt «Schwyzer», 50, langjähriger Wagenbauer und Bettler der Fasnachtsgesellschaft Alosen.