Mit dem Kino Gotthard auf «Film-Weltreise»

Film & Multimedia

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Herbstzeit – Kinozeit. Die laufende Reihe «Im Gotthard um die Welt» zeigt auch dieses Jahr Filme aus diversen Ländern. Bis Ende Oktober stehen noch vier weitere spannende Produktionen auf dem Programm.

  • «Les filles d’Olfa – Four Daughters»: Zwei der vier Töchter Olfas schliessen sich dem IS an. (Bild zvg)
    «Les filles d’Olfa – Four Daughters»: Zwei der vier Töchter Olfas schliessen sich dem IS an. (Bild zvg)

Zug – Es dunkelt früher ein, die Abende sind wieder deutlich kühler, und man hat nicht mehr das Gefühl, etwas zu verpassen, wenn man den Abend «indoor» verbringt, beispielsweise im weichen Sessel eines Kinosaales. Die etablierte Filmreihe «Im Gotthard um die Welt» ist zeitlich jeweils auf die gemütliche Herbstzeit angesetzt und präsentiert zum Wochenbeginn Filmproduktionen aus unterschiedlichen Ländern in der Originalversion. Die beliebte Montagskino-Reihe ist eine Zusammenarbeit mit dem Fliz Filmklub Zug und dem Trigon-Film Verleih. Am 18. September ist die Ausgabe 2023 gestartet mit bisherigen Filmen aus Pakistan, Iran und Nigeria. Bis Ende Oktober werden noch vier weitere Produktionen gezeigt.

Die nächste am Montag, 9. Oktober, 20 Uhr. «Les filles d’Olfa – Four Daughters», ist ein tunesischer Dokumentarfilm von Kaouther Ben Hania, der an seiner Premiere am Filmfestival von Cannes mit dem Œil d’Or prix du documentaire ausgezeichnet worden ist. Es ist die wahre Geschichte von Olfa, die vier Töchter hat. Eines Tages verschwinden die zwei ältesten, um sich dem IS anzuschliessen. Die Regisseurin nähert sich dieser tragischen Familiengeschichte, indem sie für die Mutter wie auch für die beiden verschwundenen Töchter Schauspielerinnen auftreten lässt, welche Wahrheit und Fiktion miteinander verweben. Die Präsentation dieses Films verantwortet der Fliz Filmklub Zug. Als Gast wird an diesem Abend die emeritierte Filmwissenschafterin Margrit Köhler vor Ort sein.

Ein Traumjob wird zur Hölle

Als nächste Produktion im Rahmen von «Im Gotthard um die Welt» wird am 16. Oktober, 19.30 Uhr, «About Kim Sohee» gezeigt. Der ebenfalls 2023 erstmals veröffentlichte Film ist das Werk der südkoreanischen Regisseurin July Jung und erzählt von der Berufsschülerin Sohee. Ihr vermeintlicher Traumjob in einem Callcenter entpuppt sich bald als Albtraum. Sohee wird enorm unter Druck gesetzt, ihre anfängliche Freude schlägt in Enttäuschung und Wut um. Auch diese Geschichte geht auf eine wahre Begebenheit zurück.

Der Abend des 23. Oktober (19.30 Uhr) steht im Zeichen des chilenischen Filmdramas «1976» von Manuela Martelli, welches 2022 in Cannes zum ersten Mal präsentiert worden ist. Es geht um die 50-jährige Hausfrau Carmen, die sich mit ihrer gutbürgerlichen Familie unter der seit 1973 herrschenden Pinochet-Diktatur an die neue politische Situation gewöhnt und damit umzugehen gelernt hat. Als sie 1976 in ihr Sommerhaus fährt, ist die Realität plötzlich eine ganz andere. Denn nicht alle sind mit Pinochet einverstanden. Carmen steht vor einer Entscheidung.

Glückskeks-Nachrichten für die ganze Welt

Als vierter und letzter Film der diesjährigen Reihe steht am 30. Oktober, 19.30 Uhr, «Fremont» auf dem Programm. Der am Sundance Film Festival 2023 präsentierte US-Film von Babak Jalali handelt von der allein unter zahlreichen anderen Migrantinnen und Migranten im kalifornischen Fremont lebenden Afghanin Donya. Sie ist ziemlich einsam, arbeitet tagsüber in einer Fabrik, die Glückskekse herstellt. Als sie befördert wird und nunmehr verantwortlich für die Sprüche auf den Zetteln ist, sendet Donya eine persönliche Nachricht in die Welt. (Text von Andreas Faessler)


Hinweis

Weitere Informationen zur Reihe «Im Gotthard um die Welt»: www.kinozug.ch