Die hohe Zeit des Concerto grosso
Musik
Das Zuger Kammerensemble nimmt sich an seinem anstehenden Doppelkonzert dem Concerto grosso an.
Zug – Dieses ist eine Weiterentwicklung des Concertinos und der Triosonate ab Mitte des 17. Jahrhunderts vor allem in Italien. Die wichtigsten frühen Vertreter dieser neuen Gattung waren die Komponisten Alessandro Stradella und Giovanni Lorenzo Gregori. Zur grossen Blüte brachte es Arcangelo Corelli. Formal bestand das Concerto grosso aus dem Concertino (solistisch konzertierende Instrumentengruppe) und dem Ripieno (Tutti-Passagen), die sich abwechseln. Auch Antonio Vivaldi, Pietro Locatelli oder Georg Friedrich Händel bedienten sich dieser Konzertform.
Meister des Barocks
Die deutsche Instrumentalmusik des frühen 18. Jahrhunderts wurde massgeblich von Einflüssen aus Frankreich und Italien geprägt. Meister wie Georg Philipp Telemann fanden Mittel und Wege, die Vorzüge der importierten Stile zu mischen und eine eigene Identität zu erlangen. Telemann schuf seine unzähligen Werke vor allem zwischen 1705 und 1725, als er Musikdirektor in Hamburg war. Er galt zu dieser Zeit neben Bach und Händel als einer der gefeierten Komponisten.
Das Concerto in C-Dur für Blockflöte, Streicher und Basso continuo von Telemann weist bereits typische Züge des galanten Stiles auf, ist viersätzig und hat kammermusikalische Feinheiten. Das von der Solistin und ihrem Lehrer rekonstruierte Bach-Concerto d-Moll für Blockflöte, Streicher und Basso continuo ist hoch virtuos. Und ebenfalls aus der Blütezeit des Concerto grosso folgt das Concerto G-Dur von Händel, auch hier der Wechsel von Soloinstrumenten (Oboe, Violine) und Tutti-Passagen. Die Solistin der bevorstehenden Konzerte, die Blockflötistin Laura Schmid, gehört zu den aufstrebendsten Talenten im Feld der alten Musik. Sie verfügt über eine grosse Musikalität und spielt mit höchster Perfektion. (Redaktion)
Hinweis
«Die hohe Zeit des Concerto grosso»; Konzert des Zuger Kammerensembles am Montag, 8. Juni, 20 Uhr in der reformierten Kirche Zug und Donnerstag, 11. Juni, 20 Uhr, in der Liebfrauenkirche Zug (Eintritte frei, Kollekte).