Die Liebe zur Malerei verbindet diese beiden Künstlerinnen

Kunst & Baukultur

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Lisbeth Knüsel und Helen Staubli zeigen in der Altstadthalle Werke der vergangenen zwei Jahrzehnte.

  • Lisbeth Knüsel (links) und Helen Staubli zeigen ihre Werke in der Altstadthalle.Bild: Stefan Kaiser (Zug, 3.10.2024)
    Lisbeth Knüsel (links) und Helen Staubli zeigen ihre Werke in der Altstadthalle.Bild: Stefan Kaiser (Zug, 3.10.2024)

Zug – Wenn es früher das Tennisspiel war, so liegt heute die gemeinsame Basis nicht mehr im Sport, sondern in der bildenden Kunst. Obwohl sie in ihrer künstlerischen Ausbildung verschiedene Wege eingeschlagen haben, ist es die Liebe zur Malerei, welche die beiden Zugerinnen Lisbeth Knüsel, 77, und Helen Staubli, 88, vor rund 20 Jahren auf einen gemeinsamen Weg brachte.

In einer ehemaligen Scheune in Hünenberg-See richteten sie das Atelier 3 ein. 3, weil es neben den beiden Malerinnen einen guten Geist gibt, der das Rahmen der Kunstwerke übernimmt oder dabei hilft.

Die Künstlerinnen feiern ihr rundes Jubiläum dieses Wochenende mit einer Ausstellung in der Altstadthalle. Das ganze Haus wird farblich von ihren rund 100 Exponaten belebt. Die Werke geben einen Querschnitt über das vielseitige Schaffen der beiden Malerinnen in den vergangenen 20 Jahren.

Malerei und Objekt werden miteinander verbunden

Bei beiden spricht die immense Farbenfreude aus ihren Arbeiten. Die Malereien der ehemaligen Primar- und Werklehrerin Lisbeth Knüsel sind von ihren weltweiten Reisen geprägt, die sie später als Reiseleiterin unternommen hat. So spielen Wasser und Wellen eine Rolle, die sie stimmungsvoll umsetzt, aber auch Abstraktionen, wobei sie den Farben je nach Sujets verschiedene Materialien wie Sand oder Karton beimischt. Manche Sujets sind vor Ort, andere anhand von Erinnerungsfotos später im Atelier entstanden. Für die Weiterbildung in der Malerei sei sie mit der Zuger Grupo Castellrotto oft nach Verona gereist.

Ein weiteres Spektrum ihrer Kreativität sind bei Lisbeth Knüsel zierliche Objekte, bei denen die Drahtfiguren aus dünnen Kupferstäben dank ihrer Technik keine Probleme mit der Balance bekunden. Sie scheut sich auch nicht, solche Figuren mit der Malerei zu kombinieren. Heute kommt ihr dafür etwas zugute, wie sie erklärt: «Um früher gut unterrichten zu können, habe ich eigens Kurse in Schreinern und Löten genommen.» Und das Löten sei bei den feinen Eisenstäben eine Herausforderung. Die Objektkunst habe sie bei einem Künstler in Mexiko kennengelernt und sei sofort davon fasziniert gewesen: «Die Formen entstehen ganz spontan», sagt sie.

Ausstellung ist eine Herausforderung

Die Organisation der Ausstellung – und vor allem das Aufhängen der vielen Werke – stellt für die beiden Künstlerinnen, trotz Unterstützung aus der Familie, eine grosse Herausforderung dar.

Auch wenn Helen Staubli altersbedingt genau deswegen daran denkt, zukünftig keine Ausstellung mehr durchzuführen, will sie keinesfalls aufhören zu malen. «Schon in der Jugend habe ich gerne gemalt. Vor rund 30 Jahren fand meine erste Ausstellung in Zug statt», erinnert sie sich.

Und auch sie hat der Kunst zuliebe diverse Aus- und Weiterbildungen in Angriff genommen. Trotz ihres Alters hat sie zuletzt noch vor rund sechs Jahren an der Encustic Academie im deutschen Weilheim eine spezielle Wachsmaltechnik kennengelernt. Auf diese Art kreiert sie mit dem heissen Wachs abstrahierte Motive oder Abstraktionen, die durch die bis zu zehn Schichten einen speziellen Reiz ausstrahlen. Wie Lisbeth Knüsel will auch Helen Staubli in der Ateliergemeinschaft weitermalen und sagt ernst: «Das ist mein Bedürfnis.»

Hinweis

Die Ausstellung in der Altstadthalle Zug läuft von heute bis Sonntag und ist wie folgt geöffnet: Fr, 18 bis 21 Uhr, Sa, 10 bis 17 Uhr, So, 11 bis 16 Uhr.


(Text: Monika Wegmann)