Marc Sway kommt nach Zug

Musik

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Auf seiner Tournee nimmt der Musiker das Publikum mit auf eine Reise – auch am 15. November in der Chollerhalle.

  • Marc Sway wird in der Chollerhalle Zug alte und neue Songs spielen. Bild: Angel Sanchez (Altdorf, 17. 11. 2023)
    Marc Sway wird in der Chollerhalle Zug alte und neue Songs spielen. Bild: Angel Sanchez (Altdorf, 17. 11. 2023)

Zug – Das neue Album «Roots» erscheint zwar erst Anfang 2025, doch Marc Sway ist bereits auf Herbsttournee und gibt ein einziges Konzert in der Zentralschweiz. Am 15. November kommt er in die Chollerhalle Zug. Wenn er nicht gerade mit Konzertterminen besetzt ist, dann nutzt er seine Zeit auch mal für ein telefonisches Interview während der Autofahrt. Im Vorfeld zum Konzert spricht Marc Sway über das Leben und den Tod und wieso Zug mit seiner Tour harmoniert.

Mit Ihrer neuen Single «When the Lights Go Out» verbinden Sie das Thema Tod mit leichten und rhythmischen Beats. Wie gelingt es, diese beiden gegensätzlichen Elemente zusammenzubringen?

Marc Sway: Bei jedem einzelnen Schicksalsschlag durchlebt man verschiedene Phasen. Das ist ein Prozess. Zuerst wird man überfahren von einer unfassbaren Fassungslosigkeit und Trauer. Aber es geht auch darum, dass man Frieden schliesst mit dem Thema. Ich versuche, den Tod und damit die Endlichkeit des Lebens von einer anderen Seite anzuschauen. Ich habe mir vorgestellt, dass das Leben ein grosses, tanzendes Fest ist. Doch was passiert, wenn die Lichter ausgehen? Geht es irgendwo weiter?

Und, geht es für Sie irgendwo weiter?

Das ist immer eine sehr persönliche Ansicht. Ich denke schon. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Seele weiterwandert. Doch mit dem Song möchte ich niemanden von irgendetwas überzeugen. Ich versuche nur, einen Blickwinkel aufzuzeigen.

Beim diesjährigen Schweizer Tauschkonzert «Sing meinen Song» haben Sie das Lied «Du» von Nemo auch textlich neu interpretiert und das erste Mal den Tod Ihres Bruders thematisiert. Was hat das in Ihnen ausgelöst?

Ich habe die Taktik geändert und versucht, keinen Widerstand mehr zu leisten und nicht mehr wütend zu sein. Je mehr ich mich damit auseinandersetze und es in mein Leben integriere, desto leichter fällt es mir mit der Zeit. Und das heisst, es auch in die Musik zu integrieren. Denn Musik ist ein grosser Teil meines Lebens und eine Art und Weise, wie ich Dinge verarbeite. «Du» nehme ich auch auf meine Tour mit.

Wie geht es Ihnen dabei, so etwas Persönliches – zumindest ein Stück weit – mit dem Publikum zu teilen?

Das Thema ist natürlich sehr persönlich. Doch der Tod betrifft früher oder später jede Person. Deshalb merke ich, dass ich nicht allein dastehe. Zu teilen, ist in diesem Moment besser.

Welche Botschaft oder welches Gefühl möchten Sie mit Ihrer Musik vermitteln?

Ich kam irgendwann zu der Erkenntnis: Das Leben ist immer gut und immer scheisse. Beides ist immer ein Teil davon, und beides ist immer präsent. Dessen muss man sich bewusst sein. In schwierigen Momenten muss man wissen, dass es wieder schön wird. Ich versuche, Leichtigkeit ins Leben zu bringen. Das Leben ist so oder so endlich. Was man machen kann, ist, lebensbejahend unterwegs zu sein und das Beste daraus zu machen. Ich nehme die Leute mit auf eine Reise und sehe, wie sie sich darauf einlassen. Das ist die Faszination und auch die Stärke dieser Tournee, darauf freue ich mich.

Sie gehen auf Tournee, bevor das Album veröffentlicht ist. Das ist ungewöhnlich.

Die vier neuen Songs «Why», «Best», «Vibe» und «When the Lights Go Out» sind bereits veröffentlicht worden. Ich will diesen Songs in dieser sehr schnelllebigen Welt Raum und Zeit lassen, damit sie sich entfalten können.

Am 15. November treten Sie in der Chollerhalle auf. Was zieht Sie nach Zug?

In der Zentralschweiz spüre ich Verbundenheit. Und die Chollerhalle besuche ich immer wieder gerne. Das Publikum ist sehr durchmischt, von Jugendlichen und ihren Eltern bis hin zu Grosseltern sind alle dabei. Ich merke an Konzerten, dass das Alter keine Grenzen kennt. Das zu erleben, ist sehr schön.

Zug repräsentiert eine beeindruckende Vielfalt, ähnlich wie Ihre Musik.

Ich glaube, Zug ist ein multikultureller Ort, an dem Menschen aus aller Welt ein neues Zuhause finden. Das spiegelt sich auch in meiner Musik wider, die von verschiedenen Einflüssen geprägt ist, etwa aus Brasilien oder der Schweiz. Ich glaube, die Frage nach Wurzeln ist in Zug vielleicht so stark wie selten an einem Ort in der Schweiz. Vermutlich passt die Tour deshalb so gut zu Zug, weil dort die Tradition auf die ganze Welt trifft. Das ist sehr verbunden mit meiner Geschichte. (Interview: Valentina Blaser)


Hinweis

Marc Sway tritt am 15. November in der Chollerhalle Zug auf. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.chollerhalle.ch. Das neue Album «Roots» erscheint Anfang 2025.