Alte Volkslieder neu interpretiert

Musik

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Das Ensemble «La Triada » machte das rätoromanische Liedgut in der Aula Sennweid hör- und erlebbar.

  • Auf Einladung des Zuger Vereins «Cultura Rumantscha en la Bassa» interpretierte das Damenensemble «La Triada» alte Volkslieder neu (von links): Corin Curschellas, Ursina Giger und Astrid Alexandre. (Bild Mathias Blattmann)
    Auf Einladung des Zuger Vereins «Cultura Rumantscha en la Bassa» interpretierte das Damenensemble «La Triada» alte Volkslieder neu (von links): Corin Curschellas, Ursina Giger und Astrid Alexandre. (Bild Mathias Blattmann)

Baar – Die drei Sängerinnen Corin Curschellas, Astrid Alexandre und Ursina Giger intonierten als Vokalensemble rätoromanische Volkslieder auf eine scheinbar lockere und dennoch souveräne Art. Das erstaunt nicht weiter, sind die drei Frauen doch fest in der Musikszene verankert, wie im Gespräch nach dem gut einstündigen Auftritt zu erfahren war.

Was vor zehn Jahren auf Initiative von Corin Curschellas begann, hat sich so weit entwickelt, dass das Ensemble inzwischen in der ganzen Schweiz gefragt ist und auch eigene CDs aufgenommen hat. Mit ihren Liedern erzählen die Vokalistinnen zum Teil uralte Geschichten in den verschiedenen Idiomen des Rumantsch Grischun, wie sie in den einzelnen Talschaften des Kantons Graubünden gesprochen und in der Unterstufe unterrichtet werden.

«Unsere Proben sind abhängig von unseren Projekten», sagte dazu Ursina Giger. Und weiter: «Wir arrangieren die traditionellen Lieder so, dass sie einen frischen und aktuellen Bezug zu unserer Zeit ermöglichen.» Und dieses Vorhaben setzen sie auf originelle Art und Weise in höchster musikalischer Qualität um.

Romanische Kultur im Unterland

Für die Zuhörer, denen das Rätoromanische fremd ist, werden die Inhalte und Hintergründe der Lieder auf Deutsch erklärt. Für diejenigen im Publikum, welche die Sprache sprechen, dürfte der Genuss noch etwas grösser sein als für die Sprachunkundigen. Wie zum Beispiel für Rinaldo Caduff, der zusammen mit seiner Frau eigens von Walenstadt nach Baar anreiste, um den Auftritt von «La Triada» zu geniessen. Für ihn als Bündner aus der Surselva mit Romanisch als Muttersprache habe sich die Reise nach Baar absolut gelohnt, sagte er im Anschluss an das Konzert.

Das kommt nicht zuletzt daher, dass Corin Curschellas, die als «Grande Dame des rätoromanischen Volksliedes» bezeichnet wird, schon vor der Gründung des Trios weit über ihren Heimatkanton hinaus bekannt war. Das Publikum war begeistert und erreichte mit einem lang anhaltenden Applaus eine Zugabe. Organisiert wurde der Anlass vom Verein «La Cultura Rumantscha en la Bassa». Corsin Derungs, Gründer und Präsident des Vereins, hat ein gutes Beziehungsnetz zum romanisch-sprachigen Graubünden und dessen Kulturschaffenden. Und dies, obwohl er wie die meisten romanisch-sprachigen Schweizerinnen und Schweizer schon lange in der deutsch-sprachigen Diaspora lebt.

Sein Ziel ist es, in ebendieser Diaspora «diverse kulturelle Anlässe in romanischer Sprache anzubieten». Zum Zielpublikum gehören alle, die romanisch sprechen, wie auch alle Anhänger dieser Sprache. «Ich will die romanische Kultur im Unterland beleben», sagte er gegenüber unserer Zeitung. Wie zum Beispiel am letzten Freitagabend mit dem Damenensemble «La Triada» in der Aula Sennweid. (Text von Hansruedi Hürlimann)