Ein Fest für die neue Gasse

Brauchtum & Geschichte

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Die neue Pflästerung macht aus der Zeughausgasse etwas Besonderes. Dass nun ein Fest stattfindet, geht auf ein Versprechen zurück.

  • Hier wird am Samstag ordentlich gefeiert. (Bild Stefan Kaiser)
    Hier wird am Samstag ordentlich gefeiert. (Bild Stefan Kaiser)

Zug – Wer am Samstag via Zeughausgasse zur Zuger Post fahren möchte, hat ab 11 Uhr Pech. Ab dann ist die Gasse für den Verkehr gesperrt. Es wird nämlich gefeiert. Eigentlich sind es ja zwei Feste in einem. Gefeiert wird die Zeughausgasse, die dank der neuen Pflästerung ein richtiggehendes Schmuckstück mitten in der Stadt geworden ist. Gefeiert wird aber auch das Quartierfest der Nachbarschaft Münz. «Dass wir ein Fest mit der Zeughausgasse im Zentrum veranstalten, hat einen einfachen Grund», sagt Fredy Weller, Chef des Organisationskomitees. «Wir haben nicht daran geglaubt, dass der Kredit für die Neugestaltung gesprochen würde. Da hat der städtische Bauchef André Wicki gesagt, wenn der Kredit bewilligt würde, müsste dann natürlich ein Fest organisiert werden. Und das haben wir jetzt getan», lacht Weller.

Oldtimer und Musik

Das Fest beginnt am Samstag, 5. September, offiziell um 11 Uhr (siehe Box). Ab dann sind auch Oldtimer der Marken Porsche und Jaguar zu sehen. Diese werden so ausgestellt, dass sie eine richtige Oldtimerparade bilden. Zu sehen sind sie bis 16 Uhr. Natürlich werden die Besucher auch mit Musik unterhalten. Zwischen 12 und 16.30 Uhr spielt die Swanee River Jazz Band auf. Um 13.30 Uhr schliesslich folgt der offizielle Teil. Stadtratsvizepräsident André Wicki wird die Gasse zusammen mit Nachbarn, Anwohnern und Gästen offiziell eröffnen.

Fast einmalig dürften die Führungen der Zuger Denkmalpflege durchs Gloriettli, das zierliche Rokoko-Bauwerk am Hirschenplatz, sein. Zwischen 13 und 18 Uhr werden Besuchergruppen zu je zehn Personen durch die noch im Originalzustand erhaltene Stube geführt. Das Gloriettli ist heuer 250 Jahre alt.

Natürlich wird auch für die hungrigen Gäste gesorgt. Sie können sich am Hirschenplatz verpflegen oder Capuns in der Backstube Dommann geniessen. Zeitgleich mit dem Fest – «und das ist Zufall», sagt Fredy Weller – eröffnet am Hirschenplatz die Vinothek Platzhirsch und in der St.-Antons-Gasse die Gynäkologiepraxis von Christine Schuller.

Die Zeughausgasse bildet das Zentrum der Nachbarschaft Münz. Zum Quartier gehört auch die Schanz, die Grenze bildet die Neugasse. Zu finden sind in diesem Bereich 50 Fachgeschäfte. Diese nutzen teilweise die Gelegenheit, um Kontakte mit ihren Kundinnen und Kunden zu pflegen. Sie haben vor ihren Geschäften Bistrotische aufgestellt, die zum Verweilen und zum Gespräch einladen.

Um 1500 entstanden

Die Zeughausgasse dürfte in der Blütezeit der Stadt Zug um 1500 bei der grossen Erweiterung der Altstadt entstanden sein, heisst es in der Einladung zum Fest. Nun habe die Strasse eine Auffrischung erhalten. Grund für die Erneuerung waren die unterirdischen Leitungen, die ersetzt werden mussten. Die Arbeiten an der Strasse dauerten sechs Monate. (Harry Ziegler)

 

Ein Fest für alle

STRASSENFEST. Das Strassenfest der Nachbarschaft Münz findet statt am Samstag, 5. September. Teilnehmen kann jedermann.

11 bis 19 Uhr: Strassenfest mit Festwirtschaft und Attraktionen;

11 bis 16 Uhr: Oldtimerparade auf der Zeughausgasse;

12 bis 16.30 Uhr: Musik mit Swanee River Jazz Band;

13.30 Uhr: Eröffnung der Strasse mit Stadtrat André Wicki, Besuchern, Nachbarn und Sponsoren;

16.30 Uhr: Apéro am Hirschenbrunnen mit den Geschäftsnachbarn;

19 Uhr: Ende des Strassenfestes.