Für Liebe ist es nie zu spät

Theater & Tanz

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Das Seniorentheater St. Johannes feiert mit der Komödie «Huusfründe» erfolgreich Premiere. Humor garantiert.

  • Das Seniorentheater zeigt das neue Stück «Huusfründe» im Pfarreisaal St. Johannes. Im Bild Jakob Iten als Fredy (alias the Great Alfredo) und Ruth Portmann als Mimi Gämperli.Bild: Stefan Kaiser (Zug, 5.3.2025)
    Das Seniorentheater zeigt das neue Stück «Huusfründe» im Pfarreisaal St. Johannes. Im Bild Jakob Iten als Fredy (alias the Great Alfredo) und Ruth Portmann als Mimi Gämperli.Bild: Stefan Kaiser (Zug, 5.3.2025)

Zug – Auf der Schaukel schläft Gretli im roten Kimono und träumt von früher. Die Erinnerungen an die schönsten Momente im Leben sind auch im Alter noch lange präsent. Davon zehren die beiden Seniorinnen Gretli Müller (gespielt von Mariana Huber) und Dora Gämperli (Edith Wallimann), die sich in der alten Heimat in einem Mietshaus wiedergefunden haben. Dort schwelgen sie von den Erlebnissen in den Jugendjahren.

Ihr Lebensweg ist unterschiedlich verlaufen – und das Geld ist knapp. Gretli erzählt gerne von ihren Erfolgen als Varieté-Tänzerin und vom Akrobaten Alfredo. Dora hat ein ruhiges Leben geführt, geheiratet und einen Sohn, gerät aber immer noch ins Schwärmen, wenn sie an den Turner Fredy denkt, in den sie sich als junges Mädchen verliebte.

Auf einmal gerät das beschauliche Leben der beiden in Verwirrung. Dafür sorgt der überraschende Besuch des älteren, charmanten Fredy Studacher (Jakob Iten). Auch wenn der temperamentvolle Herr den Dreifachsalto nicht mehr vorführen kann, flattern bei den beiden Seniorinnen die Gefühle. Denn selbst wenn die Gelenke rosten, die Sehnsucht nach Liebe rostet bekanntlich nicht.

Doch an diesem Tag sind die Aufregungen noch nicht vorbei. Plötzlich schneit die vife Schwiegertochter Mimi (Ruth Portmann) in die Wohnung herein, um etwas Dringendes zu berichten. Und immer im falschen Moment will noch ein Mitarbeiter der Hausverwaltung (Ruedi Vogt) etwas von Gretli Müller.

Charles Lewinsky ist der Co-Autor

So steigt die Spannung. Denn da ist noch eine geheimnisvolle Frau (Margrit Müller), die einfach in die Wohnung hineinkommt und sich mysteriös verhält. Kein Wunder fühlen sich alle bald wie in einem Irrenhaus. Die Komödie «Huusfründe» stammt von Lewis Easterman. Dahinter verbergen sich die Autoren Charles Lewinsky (Schweiz) und Siegfried Ostermeier (Deutschland), denen laut Aussagen des Breuninger Verlages das gemeinsame Schreiben an ihren Stücken, zu dem «Huusfründe» gehört, Spass bereitet hat.

Da sich alles in einer Wohnung abspielt, können die sechs Bilder zügig ablaufen. Das Team der Schauspielenden bringt den Stoff engagiert und mit Herzblut auf die Bühne des Pfarreisaals St. Johannes. Die turbulente Komödie bietet dem Publikum wieder beste Unterhaltung und sorgt für Heiterkeit, wie an der Premiere mehrmals der spontane Szenenapplaus zeigt.

Alle helfen flexibel mit

Vor allem der Sprachwitz steht für viel Spass, wenn die Altersbeschwerden, die auch viele Leute im Publikum kennen, mit träfen Sprüchen auf die Schippe genommen werden. Und wie im Leben draussen, geht es im Stück den Protagonisten darum, ihre Eigenständigkeit möglichst lange zu behalten.

Das Seniorentheater St. Johannes hat die Komödie unter der Regie von Ruedi Vogt mit Assistenz von Ursula Geu einstudiert. Da der bisherige Regisseur ausfiel, hat sich Vereinspräsident Ruedi Vogt, der auch als Spieler mitwirkt, spontan bereit erklärt, zusammen mit Ursula Geu die Regie zu übernehmen.

«Es war schon immer sein Traum, einmal Regie zu führen», sagt Geu, die zudem als Souffleuse im Einsatz steht. Sie freut sich darüber, dass neben den altbewährten Darstellenden diesmal mit Jakob Iten und Ruth Portmann zwei neue Gesichter das Team ergänzen. Und sie betont: «Zum Gelingen unserer Theaterproduktion tragen auch immer viele unermüdliche Helfer und Helferinnen auf und hinter der Bühne sowie im Theaterbistro bei.»

Das Publikum zeigte sich begeistert vom neuen Stück und genoss den unterhaltenden Abend, es bedankte sich zuletzt mit einem grossen Applaus.

Hinweis Die Komödie «Huusfründe» wird im Pfarreisaal St. Johannes Zug bis 23. März gespielt. Daten und Tickets unter: www.seniorentheater.ch.


(Text: Monika Wegmann)