Die Papieri bekommt Zuwachs
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In Cham zeigt Michèle Buhofer mit Aufnahmen aus Afrika ihre Wildlife Fotoausstellung «Bedrohte Schönheit».
Cham – Im Papieri-Areal gibt es im ehemaligen Fabrikgebäude ein weiteres Kulturangebot. Da die Ateliers nicht bewohnt werden können, bieten sie vielfältige Möglichkeiten. Nachdem Victor Zoller und Joe Steiner an der Maschinengasse 17 ein Atelier für Ausstellungen und kulturelle Anlässe eröffnet haben, gibt es nun nebenan in der Hausnummer 19 die neue Galerie der Hagendorner Fotografin Michèle Buhofer.
Sie ist sehr gespannt, wie auf das neue Angebot reagiert wird. Inzwischen habe sie bereits Anfragen von Kunstschaffenden über die Region hinaus erhalten: «Geplant sind Ausstellungen im Zweimonats-Takt, und ich bin offen für alle Kunstrichtungen.» Sie hat auch festgestellt, dass sich gegenüber der zwei Galerien drei Fotobetriebe befinden. «Jetzt ist die Maschinengasse relativ ruhig. «Doch wenn noch das Kesselhaus in Betrieb geht, kann sich das gegenseitig befruchten.»
Mit der Kamera durch viele Länder
Zur Eröffnung wird Michèle Buhofer eine Auswahl persönlicher Bilder zeigen. Sie hat viele Länder bereist und von überall her Fotomaterial mit heimgebracht. Im Zentrum der Ausstellung stehen Aufnahmen aus Afrika, eine Region, die sie in den Bann gezogen hat. «Ich habe gewusst, dass dies Thema meiner ersten Ausstellung ‹Wildlife› sein wird. Ich habe die Räume im Februar übernommen und zusammen mit einem Profifotografen ein Konzept erarbeitet. Wir haben 24 Aufnahmen ausgewählt und auf Hahnemühle-Papier ausgedruckt. Von jedem Bild wird es eine Serie von 1 bis 10 mit Zertifikat geben.» Besonders die Schönheit der Wildtiere hat es ihr angetan: Das zeigen die Nahaufnahmen in Schwarz-Weiss oder Farbe von Löwen, Elefanten, Giraffen, Leoparden und einem Flamingo. «Ich war in Gruppen unterwegs, auch zu Fuss auf einer Walking-Safari oder alleine mit einem Ranger. Mit den Fahrzeugen konnten wir nahe an die Tiere heran, trotzdem sollte man Distanz wahren. Es ist spannend zu sehen, wie die Tiere reagieren. Manchmal kommen sie nahe, gehen aber einfach vorbei. Bei den Jungtieren muss man jedoch aufpassen. Oft sieht alles friedlich aus, doch das trügt. Man muss sich bewusst sein, dass es Wildtiere sind.»
Die Aufnahmen sind bewusst konzipiert, dies zeigen der mächtige Kopf eines schlafenden Löwen oder die schwarze Leopardin mit ihren magischen gelben Augen, der die Fotografin eine Woche lang gefolgt ist. Besonders eindrücklich war für sie die Begegnung mit einem Koloss von Elefanten mit riesigen Stosszähnen. «Hier lag ich vor dem Auto am Boden – und habe fast vergessen abzudrücken.» Das Foto des Flamingos, der sich vor schwarzem Hintergrund im Wasser spiegelt, habe sie abends mit Unterbelichtung gemacht. Oder sie bezieht das Gegenlicht mit ein, wie bei dem Löwen im Gehölz. «Ich spiele auch gerne mit den Formaten, wie hier beim Panorama mit den Impalas.»
Ein Beitrag zur Erhaltung der Natur
Durch ihre vielen Aufenthalte in Afrika weiss die 62-Jährige auch um die Verletzlichkeit und Gefährdung der Tierwelt. Darum ist es ihr ein Anliegen, dass der Lebensraum der Wildtiere erhalten bleibt. Sie ist überzeugt, dass der Tourismus dabei helfen könne. «Das gibt den Leuten dort Jobs und macht sie stolz, wenn sie einen Beitrag zum Erhalt der Natur leisten.»
Die Fotografie hat Michèle Buhofer schon immer fasziniert. Die ehemalige Textileinkäuferin kam durch den Sport von zweien ihrer vier Kinder zur Sportfotografie. Sie absolvierte später eine Ausbildung zur Studiofotografie. «Mich interessierte jedoch die Natur, und als freischaffende Fotografin habe ich gelernt, eine eigene Bildsprache zu entwickeln.» (Text von Monika Wegmann)
Hinweis
Die Fotoausstellung läuft vom 23. bis 30. September in der Maschinengasse 19, Cham. Open Days: Samstag/Sonntag, 23. und 24. September, 12–16 Uhr; Donnerstag/Freitag, 28. und 29. September, 16–19 Uhr, Samstag, 30. September, 12–16 Uhr.