Wo die Grenzen zwischen Traum und Realität verschwinden

Kunst & Baukultur

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Die Stanser Künstlerin Judith Albert zeigt eine Auswahl ihres jüngsten Schaffens in der Galerie Carla Renggli in Zug.

  • «Geoengineering», Ausschnitt aus der Videoinstallation. Bild: zvg
    «Geoengineering», Ausschnitt aus der Videoinstallation. Bild: zvg

Zug – Menschliche Hände verwandeln sich in pflanzliche Gebilde, Architektur wird von einem weissem Lichtobjekt eingenommen, ein Himmel mit Rissen geht in einer Farbexplosion auf.

Im transdisziplinären Video- und Bildwerk der Obwaldner Künstlerin Judith Albert treffen Traum und Wirklichkeit aufeinander, nehmen mannigfaltige Gesichter an. Eine repräsentative Auswahl an jüngeren Werken der Künstlerin wird aktuell in der Galerie Carla Renggli gezeigt.Neben Videoarbeiten, experimentellen Fotografien und so genannten Lichtzeichnungen finden sich hochwertige Pigmentdrucke und Glasarbeiten. Einer der Höhepunkte der Kunstschau ist die Video-Klanginstallation «Geoengineering» von 2023, in der die Künstlerin persönlich Bestand der Abfolge ist und andeutet, die Wolken am Himmel mit ihren Händen beeinflussen zu können – eine Metapher auf die grossräumige Manipulation des globalen Klimasystems durch den Menschen.

Mensch, Natur und Alltäglichkeiten

Eine positiv konnotierte Wechselwirkung zwischen Mensch und Natur hingegen kommt im grossformatigen Printwerk «Resonanz» zum Ausdruck, wo eine Hand zärtlich eine Agave berührt und mit ihr eins wird. Farbe und Natur sind zwei vorherrschende Komponenten in Judith Alberts Werk. Und ihre Videoarbeiten nähren sich vorderhand aus den Unscheinbarkeiten des Alltags, welche sie durch geschickte Zusammenführung und Überlagerung zu poetischen Stimmungsbildern neu ordnet und sie per Loop um die zeitliche Dimension erweitert.

Die 1969 in Sarnen geborene Künstlerin hat sich nach ihrem Studium an der Hochschule der Künste in Zürich im Rahmen mehrerer Auslandaufenthalte weitergebildet und in der Folge an Ausstellungen namhafter Einrichtungen im In- und Ausland teilgenommen. Sie ist seit 2006 auch mit ihrer Kunst im öffentlichen Raum präsent. Judith Albert ist für ihr Schaffen wiederholt mit Werkbeiträgen und Preisen ausgezeichnet worden, 2016 hat sie den Innerschweizer Kulturpreis entgegengenommen. (Text von Andreas Faessler)

 

Hinweis

Die Ausstellung Loops & Layers mit Werken von Judith Albert in der Galerie Carla Renggli in Zug dauert bis und mit 29. Juni.