Leuchtende Augen und freche Sprüche
Brauchtum & Geschichte
Beim Umzug bekommen die Polizei und die Denkmalpflege ihr Fett weg für Flair sorgen auch viele Kinder in bunten Kostümen.
Alosen – Wer schützt uns vor der Polizei? Womöglich ja der Denkmalschutz? Zumindest werden beide gestern in Alosen in einen Umzugstopf geworfen und kräftig durch den Kakao gezogen. Mit lautem Tatütata fährt der Wagen mit der Aufschrift der Zürcher «Chillis Clubbar» durchs Dorf. Und noch ein Wagen macht sie sich zum Thema: die liebe Not mit der Ordnungsmacht. «Nur für Müllsäcke» steht da zu lesen, und obenauf sind sie gestapelt, in tadellosem Schwarz. Tadellos in schwarzer Uniform agiert auch die Polizistin, die freundlich lächelnd ihre Bussen verteilt. Da kommt wohl was zusammen, und vermutlich hat sich bei der Zuger Bevölkerung übers Jahr hinweg so einiges an Ärger angestaut über die Bussenwut der Polizei.
Schnaps für die Kantonsräte
Auch nicht gerade beliebt scheinen die Denkmalschützer zu sein: So schlägt man sich in einem Wagen sichtlich verzweifelt mit dem Verbot der Renovation herum ein einsamer Kronleuchter baumelt im trostlosen Raum, rar sind die Möbel, arm die Bewohner, und grün ist die Wiese vor dem Haus, bestückt mit einer Wäschespinne und befahren von einem Rasenmäher. Der diesen Rasenmäher schiebt, entledigt sich gerade seines Zorns – zur Erheiterung der Zuschauer am Strassenrand.
Die Guggenmusig Fägerer aus Oberägeri spielt auf, ebenso die Papagenos aus dem gleichen Ort. Viel Applaus erhalten auch die Susoschmöcker aus Baar: Als Cowboys verkleidet trommeln sie die Melodie des «Yellow Submarine».
Beim anschliessenden Bühnenspiel verspricht die Aloser Fasnachtsgesellschaft den Kantonsräten einen Gratis-Schnaps denn diesen erhalten die Räte beim Mittagessen nicht mehr kostenlos. Und auch die Bussenwut wird beklagt: «Unser Förster, der Kari, der muss jetzt schauen wie ein scharfer Hund, ob auch keiner mit dem Auto aus dem Wald usekunnt.» (Susanne Holz)