Diese Theaterleute verbreiten Frohsinn
Theater & Tanz
Die Theatergruppe Neuheim führte in der Lindenhalle ihr neustes Bühnenstück «Wie gewonnen, so zerronnen» auf. Die Laienschauspieler hatten das Publikum schnell auf ihrer Seite.
Neuheim – Schauspieler sind froh, wenn sie bei der Premiere spüren, dass das Publikum im Saal auf ihrer Seite ist. Das war auch bei der ersten Vorstellung des Schwanks «Wie gewonnen, so zerronnen» in der Neuheimer Lindenhalle nicht anders. Nach der Vorstellung stellte der mitwirkende Martin Keiser zufrieden fest: «Wir haben das richtige Stück ausgewählt.» Keiser verliess die Theatergruppe vor 18 Jahren. Sein Comeback begründet der Laienschauspieler so: «Ich wollte einmal mit meinem Sohn Dominik Keiser auf derselben Bühne stehen.» Dieser spielt einen Postboten, der es mit dem Briefgeheimnis nicht so genau nimmt.
Im von der 1968 gegründeten Theatergruppe Neuheim präsentierten Bühnenstück spielt Geld eine zentrale Rolle. Geld kann beruhigen, aber glücklich macht es eher nicht. Es stammt aus einem Raubüberfall, den eine Frau und ein Mann verübt haben. Weil sie glauben, die Polizei sei ihnen auf die Schliche gekommen, verstecken sie es in einem Blumentopf. Im Nachgang wechselt das Geld mehrmals die Besitzer. Sie verlieren es immer wieder aus den Händen. Wie die Geschichte dieser monetären Odyssee ausgeht, sei hier jedoch nicht zu verraten.
Die Präsidentin der Gruppe steht auch auf der Bühne
Hingegen kann festgestellt werden, dass oft herzhaftes Lachen zum Programm gehört. Insgesamt stehen neun Personen auf der Bühne. Die Theatergruppe Neuheim zählt derzeit rund 25 Mitglieder. Sabrina Luche, seit diesem Jahr Präsidentin der Gruppe, wirkt selbst als Schauspielerin mit. Sie schlüpft in die Rolle der Ganovenbraut Natascha. Ihr Spiel – wie auch das ihrer Kolleginnen und Kollegen – ist fehlerfrei, und ihre Stimme ist stark und klar.
Wie es sich gehört, geht es bei der Neuheimer Gruppe urdemokratisch zu und her. Es gibt eine Gruppe innerhalb des Vereins, die entscheidet, welches Stück auf die Bühne kommen soll. Die Neuheimer bedienen sich bei einem Anbieter, der bühnentaugliche Stücke in seinem Sortiment hat. Diese Theaterstücke sind bereits für die Laienbühne adaptiert.
Die Aufarbeitung durch andere Hände hat den Vorteil, dass die Schauspielenden sich auf ihren Einsatz konzentrieren können. Das Ensemble hat im August mit den Proben begonnen. Zweimal in der Woche treffen sie sich, um an ihrem Spiel zu feilen. Dazu kommt noch ein Probenwochenende. Die Menschen, die in der Neuheimer Lindenhalle auf der Bühne stehen, verstehen sich. Das macht das Zusehen zum Genuss. Nörgler mögen hier und da Unpässlichkeiten anführen. Doch die Spielenden sind mit Herz dabei, was spürbar ist. Zum Gelingen des Dreiakters stehen neun Schauspielerinnen und Schauspieler auf der Bühne. Doch ohne die Crew im Hintergrund wären die Vorstellungen nicht möglich. Im Team funktionieren sie hervorragend.
Gute Noten verdient auch das Bühnenbild, das mit viel Liebe zum Detail überzeugt. Bei der Vortragsreihe stehen die Menschen aber nicht nur auf der Bühne. Nach der Vorstellung helfen sie bei anfallenden Arbeiten tatkräftig mit. Wer Theatergenuss sucht, wird nach einem Besuch des Stücks «Wie gewonnen, so zerronnen» begeistert sein. (Text von Marco Morosoli)
Hinweis
Weitere Aufführungsdaten: Heute und Samstag, 30. November, jeweils um 20 Uhr, sowie am Samstag, 7. Dezember, ebenfalls um 20 Uhr. Die letzte Vorstellung findet am Sonntag, 8. Dezember, um 14 Uhr statt. Tickets sind auf www.theatergruppe-neuheim.ch