Geistertreiben in Menzingen
Brauchtum & Geschichte
Die Kommission Mänzige hell hat sich für den November eine ganz spezielle Aktion ausgedacht: Gemeinsam soll man es geistern lassen. Damit wird mehr als nur die Kreativität in einem vom Nebel geprägten Monat angekurbelt.
Menzingen – Ob in Schaufenstern, Hecken, Gärten oder auf Fenstersimsen und Bänkli: In Menzingen geistert es seit einigen Tagen. Beim Rathaus etwa hat es sich eine grosse, furchteinflössende Hexe bequem gemacht, genauso im Schaufenster der Drogerie im Dorfzentrum oder an der Neudorfstrasse. Dahinter steckt eine Aktion von Mänzige Hell. Die Fachkommission hat sich der Förderung von Freizeit, Erholung, Kultur und Tourismus in der Gemeinde verschrieben.
«Wir wollen die Menzingerinnen und Menzinger dafür gewinnen, es in unserem Dorf geistern zu lassen», erklärt Kommissionsmitglied Eduard Häfliger die neuste Aktion. Das Ziel: Die Kreativität während der nebligen Novembertage ankurbeln. Die grosse Hexe beim Rathaus wurde als Auftakt von der Kommission selber installiert. Die Bevölkerung ist aufgerufen, diesem Vorbild zu folgen. Dafür wurden in der Mänziger Zytig und mit einem Flyer Werbung gemacht. «Auch bei den Schulen und Vereinen haben wir für das Vorhaben die Werbetrommel geschlagen», so Häfliger.
Das trägt bereits Früchte. «Schon in den ersten Novembertagen tauchten da und dort erste Geister und Hexen auf», freut er sich. Die kommenden Wochen würden zeigen, wie gut die Idee aufgenommen wird. Zum ersten Mal findet ein solches Unterfangen allerdings nicht statt. «Vor Jahren gab es eine Aktion mit alten Stühlen, die von kreativen Leuten bepflanzt und vor die Haustüre gestellt wurden», erklärt der Menzinger. Das sollte auf eine etwas andere Art wieder aufgegriffen werden.
Teilnehmen kann man noch bis Ende November. Wichtig ist, dass die Gestalt irgendwo gut sichtbar platziert wird. Zudem sollte davon ein Foto gemacht und dem Werk einen Titel gegeben werden. «Wir freuen uns auch über einen passenden Spruch, kurzen Text oder eine kleine Geschichte dazu», animieren die Initianten die Teilnehmenden.
Prämierung steht im Januar an
Das alles kann bis am 30. November eingeschickt werden (an jolanda.birrer@menzingen.ch). Bis dann müssten die Gestalten auch wieder abgebaut, aber noch aufbewahrt werden. Denn am 18. Januar werden sie beim Abschlussfest der Aktion noch einmal auferstehen.
Denn ganz ohne Ansporn findet das ganze nicht statt. Beim genannten Fest gibt es eine Prämierung. Häfliger verrät bereits: «Der Anlass wird von einem Menzinger Theatermacher moderiert und durch einen bekannten Zuger Künstler mit schräger Musik begleitet. Am Ende schenken die Pfadis eine Hexensuppe aus.»
Ausgezeichnet werden die drei «pfiffigsten» Kreationen, durch eine, laut Häfliger, «hochkarätige Jury». Der Preis sei «lecker» – und auch alle anderen Teilnehmenden erhalten ein Anerkennungsgeschenk. (Text von Carmen Rogenmoser)