Der KunstKubus hat jetzt mehr Raum für die Kunst

Kunst & Baukultur

,

Die wohl kleinste Galerie im Kanton Zug wird um einen Vorplatz und somit um eine grosszügige Nutzungsfläche erweitert. Diese ist im Rahmen der Vernissage zur Ausstellung von Paul Louis Meier eingeweiht worden.

  • Kurator Ignaz Staub begrüsst die Gäste, die nun auf der neuen Fläche vor dem KunstKubus genug Platz finden. Bild: Stefan Kaiser (Cham, 2. 6. 2024)
    Kurator Ignaz Staub begrüsst die Gäste, die nun auf der neuen Fläche vor dem KunstKubus genug Platz finden. Bild: Stefan Kaiser (Cham, 2. 6. 2024)

Cham – «Bisher hatten wir keinen Vorplatz, nun hat sich der Eingangsbereich verdoppelt, sodass wir sogar Kunstwerke draussen aufstellen können», sagt Vereinspräsidentin Barbara Städeli am Sonntag an der Vernissage. Vorher seien die Leute an Anlässen bis zur Strasse gestanden. «Ich bin glücklich und dankbar.» Mit der Eröffnung der Ausstellung des Luzerner Künstlers Paul Louis Meier im KunstKubus wird zugleich die neue «Piazza Grande» gefeiert.

Die Umgebung ist noch nicht ganz fertig, es soll noch ein grosser Sonnenschirm aufgestellt werden, um den Platz zu überdachen. «Die Idee für die Vergrösserung des Vorplatzes hatten wir schon lange. Das wurde aber erst im Zusammenhang mit dem Neubau des Schulhauses Schürmatt nebenan konkret», so die Präsidentin. «Die Gemeinde hat uns gebeten, so lange zu warten, sie hat auch die Kosten übernommen. Die Vergrösserung ist wichtig, denn der Platz soll ein Ort der Begegnung sein.»

Vier Kunstwerke im Villette-Park

«Mein Bezug zu Cham ist, dass sich seit 1991 vier lebensgrosse Figuren von mir im Villette-Park befinden», sagt Paul Louis Meier, 74. Jetzt verweisen zwei seiner Bronzefiguren vor dem KunstKubus auf die Ausstellung, wo er Zeichnungen und Plastiken zeigt. Die kleinen, weissen stehenden Gipsfiguren haben alle den menschlichen Körper zum Thema. «Die Figuren entstehen nach meinen Vorstellungen, wobei ich von Naturstudien ausgehe. Für mich ist die Figur kein menschliches Abbild, sondern ein plastisches oder zeichnerisches Ereignis», so der Künstler.

Interessiert lauschen die vielen Gäste auch Kurator Ignaz Staub, welcher zuerst der Gemeinde für die Aufwertung des Standortes dankt. Zu Meiers Arbeiten sagt er: «Seine Plastiken und Skulpturen sind keine vollendeten Werke, sondern Objekte, mit denen er sich weiter künstlerisch auseinandersetzt.» Es sei kein Zufall, dass seine Skulpturen häufig ge­nauso gross wie Menschen sind, so wie die beiden Plastiken auf dem Vorplatz. Staub erwähnt, dass dessen Entwicklung zum Künstler nicht linear verlaufen sei, da er sich zuerst als Steinbildhauer ausbilden liess und sich erst später mit der zeichnerischen Umsetzung der menschlichen Figur sowie dem plastischen Modellieren und den Möglichkeiten des Giessens auseinandersetzte. (Text von Monika Wegmann)

 

Hinweis

Die Zeichnungen und Plastiken von Paul Louis Meier sind am Samstag, 8., 15. und 22. Juni (Finissage) im KunstKubus Cham zu sehen, Öffnungszeit jeweils 11–14 Uhr.