Rätsel um Feldmusik Unterägeri ist gelöst

Musik

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Am Sonntag erlebten die jungen Gäste in der Aegerihalle ein Konzert der anderen Art. Während sie Detektivarbeit leisteten, wurden verschiedenste Instrumente vorgestellt. Dabei reisten sie von Brasilien bis in den Wilden Westen.

Unterägeri – Grosse Aufregung herrschte kürzlich bei den Mitgliedern der Feldmusik Unterägeri. Immer wieder verschwanden Noten. Keine Geld- oder Schulnoten, sondern Musiknoten. Als eines Tages sogar das ganze Notenarchiv geplündert wurde, waren die zukünftigen Aufführungen bedroht.

In seiner Verzweiflung fiel dem Dirigenten Markus Brazerol der bekannte Detektiv Allegro ein. Mit ihm wollten die Musizierenden aus Ägeri den rätselhaften Fall am Sonntag in der Aegerihalle lösen. Um den seltsamen Vorkommnissen auf die Spur zu kommen, brauchte die Feldmusik, unterstützt von dreizehn Musikschülerinnen und -schülern, vor allem die tatkräftige Hilfe von vielen Kindern. Die Devise war: Je mehr Nachwuchsdetektive kommen und helfen, umso eher kann das Rätsel gelöst werden.

Nebenbei das Interesse an Blasinstrumenten wecken

«Die Kinder sollen in diesem interaktiven musikalischen Theaterstück nicht nur still dasitzen und andächtig der Musik zuhören, sondern sich aktiv am Geschehen beteiligen können», so Andri Mischol alias Detektiv Allegro. Gemeinsam lösen die Kinder zehn Musikrätsel, wobei nebenbei alle Instrumentengruppen des Blasorchesters in spannender und spielerischer Weise vorgestellt werden. Auch soll die Freude und das Interesse der Kinder an den diversen Blasinstrumenten geweckt werden. Konzept, Text, Komposition sowie die visuelle Gestaltung der spannenden und lus­tigen Detektivgeschichte stammt aus der Feder von Evi Güdel-Tanner.

Nach der Erkennungsmelodie von Pippi Langstrumpf begrüsste die Präsidentin Martina Iten die vielen Kinder mit ihren Eltern. Auf die Frage, ob die Kinder dem Detektiv Allegro helfen wollten, hallte ein lang gezogenes «Ja!» durch den Saal.

Während die Feldmusik gerade die «Fanfare & Detektiv Allegro» intonierte, erschien der Detektiv mit seiner Taschenlampe. Der war ganz überrascht, als er so viele Hilfsdetektive im Saal erblickte. Gemeinsam begann die Arbeit, die zehn teilweise kniffligen Musikrätsel zu lösen.

Mit dem gar grausig klingenden «Kako-Marsch» demonstrierten die Musikerinnen und Musiker, wie es klingt, wenn jeder seine eigene Melodie spielt. Im Walzer «Die sanften Riesen» bekam die Tuba ihr Solo, die Euphonien wurden kräftig mit «Hallo Echo» beim Ausflug in die Berge unterstützt, und im «Rennwagen Swing» starteten die Posaunen ein Autorennen à la GP von Brasilien.

Gar nicht so einfach, von einem fast 4 Meter langen Seil auf das Waldhorn zu schliessen oder zu erkennen, dass in einen herumliegenden Instrumentenkoffer eine Trompete passt. Mit den «Hollywood Helden» der Horngruppe und dem Ausflug der Trompete in den Wilden Westen mit «Hoch zu Ross» waren alle Blechblasinstrumente vorgestellt worden.

Die Schlagwerker gingen fast vergessen

Nun ging es mit den Holzblasinstrumenten weiter. Nachdem sich Oboe und Fagott als «Doppelrohr-Clowns» vorgestellt hatten, schmeichelten Piccolo- und Querflöten mit einem charmanten Walzer den unzähligen Ohren. Auf einen Sprechkanon des gesamten Publikums folgte der «Plapperkanon» der Klarinetten und Bass-Klarinetten. Nachdem bei geschlossenen Augen ein Akkord richtig den Saxofonen zugeordnet werden konnte, bedankten sich die Musiker mit dem pfiffigen «Schlawiner Tango». Mit einer originellen Choreografie gelang es dem Detektiven Allegro im «Woody Lindy Hop», alle Zuhörer von den Sitzen zu reissen. Unterstützt wurde er dabei von den Musikerinnen und Musikern, die mit sichtbarem Spass agierten.

Aber hatte der Detektiv nicht etwas vergessen? Nämlich die Schlagwerker vorzustellen? Die Perkussionisten beschwerten sich sofort lauthals, durften aber im rassigen «Sunny Funny Rag» mit ihren Soli glänzen. Somit waren alle Rätsel gelöst. Die Noten waren wieder da, und die Kinder dürfen sich nun Hilfsdetektive von Allegro nennen. (Text: Hans-Peter Schweizer)