Wer rettet die Firma?

Theater & Tanz

,

Die Theatervereinigung Menzingen begeistert das Publikum mit der Komödie «Was nüt choschtet, isch nüt wert». Regisseurin Rita Kälin lobt den Austausch von drei Generationen.

  • Die Frage nach der Zukunft des Geschäfts sorgt für Turbulenzen (von links): Barbara Maissen als Silvia Hitz, Chiara Maccioni als Judy von Romer, Pascal Hürlimann als Lukas Wolf, Michael Schild als Hausi Lang und Marcel Käslin als Florian Wolf.Bild: Stefan Kaiser (Menzingen, 23.10.2024)
    Die Frage nach der Zukunft des Geschäfts sorgt für Turbulenzen (von links): Barbara Maissen als Silvia Hitz, Chiara Maccioni als Judy von Romer, Pascal Hürlimann als Lukas Wolf, Michael Schild als Hausi Lang und Marcel Käslin als Florian Wolf.Bild: Stefan Kaiser (Menzingen, 23.10.2024)

Menzingen – Rita Kälin, die zum siebten Mal in Folge in Menzigen Regie führt, betont: «Die meisten Theaterstücke sind für drei Generationen Spielerinnen und Spieler geschrieben. So auch unsere Uraufführung der Komödie in drei Akten von Sonja Hofmann. Ich hatte das Glück, sowohl mit jungen als auch mittleren und älteren, erfahrenen Akteurinnen und Akteuren zu arbeiten, der Austausch in den Proben war einfach grandios.»

Als grandios darf auch die Rollenverteilung bezeichnet werden, welche die Regisseurin vorgenommen hat. Alle Schauspielenden vergessen ihre wahre Identität – sie leben die ihnen zugewiesenen Rollen. Die Komödie «Was nüt choschtet, isch nüt wert» in drei Akten von Sonja Hofmann bringt ein aktuelles Problem aufs Tapet. Es handelt sich um die Rettung des alteingesessenen Familienunternehmens «Wolfskleider», um deren Finanzen es schlecht steht.

Der Seniorchef Walter Wolf (Armin Betschart) verbringt seine Zeit lieber auf dem Golfplatz, statt sich um seine Kleiderfabrik zu kümmern. Und sein älterer Sohn Florian (Marcel Käslin) ist in vielen Vereinen aktiv – sie sind ihm wichtiger als das Geschäft. Zudem ist er der attraktiven jungen Judy von Romer (Chiara Maccioni) verfallen, die ihm das Geld für teure Einkaufstouren förmlich aus der Tasche zieht. Die Sekretärin Silvia Hitz (Barbara Maissen) und Rita Fuchs (Marie-Theres Barmet) müssen sich nebst ihren eigentlichen Tätigkeiten mit den Beschwerden der Kundschaft herumschlagen. Die Mitten im Leben stehende Jeanette Leutenegger (Manuela Dominguez), die sich für eine «Dame von Welt» hält, beschwert sich ebenso wie die ältere Alice Nötzli (Anna Maria Stadelmann).

Charakter der einzelnen Rolle im Fokus

Und da ist noch der Lebemann Hausi Lang (Michael Schild), ein ausgebuffter Geschäftsmann, der von Selbstüberheblichkeit nur so strotzt. Als alles den Bach hinunterzugehen droht, lässt der Seniorchef seinen jüngeren Sohn Lukas Wolf (Pascal Hürlimann) aus Amerika holen. Der in Sachen Marketing bewanderte Lukas soll die Firma «Wolfskleider» wieder auf Kurs bringen.

Ob es ihm gelingt, die Firma mit aussergewöhnlichen Ideen zu retten? Verraten sei nur so viel: Ein in abgetragenen Klamotten im Betrieb herumsitzender, scheinbar kranker Mann, der von der Sekretärin mit einem warmen Tee umsorgt wird, und die Influencerin Mila Schönbächler (Petra Schmid) werden noch eine wichtige Rolle spielen.

Regisseurin Rita Kälin erklärt: «Eine Uraufführung muss quasi aus Stein gemeisselt werden. Diese Herausforderung liebe ich. Mir ist es ein grosses Bedürfnis, dass meine Truppe den Charakter ihrer Rollen zum Ausdruck bringen – sie müssen ihre Figur dementsprechend interpretieren.»

Die Schauspielenden, ihre Regisseurin und die Mitwirkenden hinter der Kulisse haben den lang anhaltenden Applaus am Ende der Theateraufführung redlich verdient. Es würde nicht verwundern, wenn mehrere Delegationen von Theatergruppen eine der nächsten Aufführungen der Theatervereinigung Menzingen besuchen würden, um zu schauen, ob die Komödie «Was nüt choschtet, isch nüt wert» auch etwas für ihre Schauspielerinnen und Schauspieler wäre.

Hinweis

Weitere Aufführungen: 29. Oktober, 31. Oktober und 2. November – jeweils um 20 Uhr im Zentrum Schützenmatt. Tickets:

www.theatermenzingen.ch.


(Text: Martin Mühlebach)