200 Jahre und kein bisschen leise

Musik

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Die Musikgesellschaft Cham feiert ihren runden Geburtstag mit zahlreichen Veranstaltungen. Anlässlich des offiziellen Jubiläumsanlasses bewies sie, dass sie noch immer flexibel ist.

  • Mit bunten Fahnen wird der Musikgesellschaft Cham die Ehre erwiesen. Bild: Jan Pegoraro (Cham, 8. 6. 2024)
    Mit bunten Fahnen wird der Musikgesellschaft Cham die Ehre erwiesen. Bild: Jan Pegoraro (Cham, 8. 6. 2024)

Cham – Rund 300 Personen aus Nah und Fern – darunter mehrere hochrangige Grössen aus der Blasmusikszene und befreundete Vereine – waren am Samstagnachmittag auf den Chamer Kirchplatz gekommen, darunter auch eine Delegation aus der Partnerstadt Cham in Bayern und aus der Surselva. Mit ihrer Anwesenheit gratulierten sie der jubilierenden Musikgesellschaft (MG) Cham zum 200. Geburtstag.

Der Wettergott Petrus machte dies auf unkonventionelle Art und Weise. Nachdem die ersten Klänge der MG Hünenberg unter der Direktion von Beat Theiler verklungen waren, öffnete er die Schleusen. Da boten auch die vier grossen Sonnenschirme keinen Schutz mehr. Es setzte eine regelrechte Flucht in die nahe gelegene Pfarrkirche ein, wo der offizielle Jubiläumsanlass nach wenigen Minuten fortgesetzt wurde. Die Vorträge der MG Hünenberg, die den gesamten musikalischen Teil des Events bestritt, wurden zu einem akustischen Genuss.

Peter Schwander, der Präsident der MG Cham, betonte in seinem Grusswort verschmitzt lächelnd: «Die Musik ist in die Kirche zurückgekehrt.» Nach der Auflistung aller Veranstaltungen während des Jubiläumsjahrs verkündete Schwander sichtlich stolz und gerührt: «Die gestern erfolgte Premiere der Sommernachtsspiele – einem Projekt der Superlative – bewies einmal mehr, dass die Musik ein höchst geeignetes Mittel ist, um Emotionen zu übermitteln.»

Für all jene, die noch kein Ticket für eine der weiteren Aufführungen hätten, sei der Zug abgefahren. «Wir sind restlos ausverkauft», verkündete der Präsident, ehe er ergänzte: «Am 23. und 24. November führen wir im Lorzensaal unser Jubiläumskonzert auf und am 31. Dezember wird das Jubiläumsjahr durch die Kirchenbläsergruppe abgeschlossen.»

Ein treffendes Geschenk und lobende Worte

Bevor Peter Schwander dem Chamer Gemeindepräsidenten Georges Helfenstein das Wort erteilte, frohlockte er: «Anlässlich der Jubiläums-GV durften wir von der Gemeinde ein wunderschönes, treffendes Geschenk entgegennehmen: Eine eigens komponierte Jubiläumsfanfare. Sie besteht aus exakt 200 Tönen, und sie basiert auf einem Motto, das die Buchstaben M-G-C-H-A-M beinhaltet.»

Der Komponist Pascal Uebelhart habe das «M» dabei mit einem äusserst cleveren Schachzug mit der italienischen Tonbezeichnung «MI» gleichgesetzt. Die 200 Töne, gespielt von einem Trompetentrio der MG Hünenberg, wurden vom Publikum mit frenetischem Applaus quittiert. Peter Schwander beendete seine Ausführungen mit den Worten: «Blasmusik ist das Schönste aller Hobbys.»

Georges Helfenstein fasste sich kurz. Er sagte: «In Cham gibt es über 120 Vereine, die einen wesentlichen Beitrag zur Integration beitragen. Und die Sommernachtsspiele lassen in Cham Traditionen aufleben. Dafür danke ich im Namen des in corpore anwesenden Gemeinderates.» Auch Luana Menoud-Baldi, die Präsidentin des Schweizerischen Blasmusikverbandes, liess es sich nicht nehmen, ein paar lobende und dankende Worte an die MG Cham zu richten. Genauso wie Markus Maurer, der Präsident des Zuger Blasmusikverbandes, und Daniel Frischknecht von der gastgebenden katholischen Kirchgemeinde Cham.

Die «Chomer Bären» spielten danach im Pfarreiheim zu einem reichhaltigen Apéro auf, und am Abend begeisterte die MG Cham das Publikum zum zweiten Mal an den Sommernachtsspielen im Hirsgarten. (Text von Martin Mühlebach)